Tanz trifft Akrobatik in „Set of Sets“. Foto: Alfred Mauve

Beim Colours-Festival sind zwei Produktionen zu Gast, die den Tanz als entfesselndes Medium zeigen: „Sonoma“ befreit Frauen aus einengenden Riten, „Set of Sets“ feiert den Wandel.

Das ist schade: Während das Colours-Festival am Dienstag mit intensiven Bühnenmomenten erste Höhepunkte erlebte, blieben die Zuschauerreihen weniger dicht besetzt, als man das vom Tanz im Theaterhaus gewohnt ist. Hält das Virus selbst oder die Angst vor ihm das Publikum zurück? Wohl beides, am fünften Festivalabend fehlte auch Gastgeber Eric Gauthier infektionsbedingt. Er verpasste zwei energiegeladene Aufführungen, die zum Teil selbst von einer Art Infiziertsein handelten: In Marcos Moraus „Sonoma“ befreien sich Frauen von einer sie einschränkenden Religiosität, die sie am Anfang zu puppenhaften, um ein riesiges Kreuz wuselnden Automaten macht. „Set of Sets“ von Guy Nader und Maria Campos hebt das Zeitgefühl auf.