Martin Kurrle (links), Geschäftsführer des Collegiums Wirtemberg, zu Gast bei Weinkolumnist Holger Gayer bei der Online-Weinprobe im Pressehaus Stuttgart. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Seine Devise ist einfach, sagt Martin Kurrle: „Man muss machen, was Spaß macht, dann wird’s auch gut.“ Der Chef des Collegiums Wirtemberg rühmt im Pressehaus den „Wärmehohlspiegel“ von Uhlbach, der französische Eleganz ins Glas bringe.

Stuttgart - Der schwäbische Wengerter mit Einstecktuch wandelt auf internationalen Wegen. Den traditionellen Rebsorten von Württemberg mit klarer Struktur in Duft und Geschmack führt Martin Kurrle mit seinem Collegium Wirtemberg südländisches Temperament hinzu. Nicht nur am Klimawandel liegt es, dass südfranzösische Gewächse immer besser unterhalb der Grabkapelle gedeihen. Holger Gayer, der Moderator der sechsten Online-Weinprobe aus dem Pressehaus Stuttgart, lernt an diesem Abend ein Wort, das ihm gefällt. Das Wort heißt „Wärmehohlspiegel“.

An diesem „Wärmehohlspiegel“, mit dem Wärme in dem von Hügeln umgebenen Uhlbach gespeichert wird, liegt es, erklärt Collegiums-Geschäftsführer Martin Kurrle, dass Reben, die den Süden Frankreichs lieben, auch in schwäbischen Gefilden für Spitzenergebnisse sorgen.

Kurrle ist „mindestens in der 36 Generation“ tätig

Im Jahr 2007 haben die Weingärtner von Uhlbach und Rotenberg ihre Ehe geschlossen und sich zum Collegium mit der alten Schreibweise Wirtemberg erklärt. Quasi Tradition mit Zukunft will Martin Kurrle verbinden, der „mindestens in der 36 Generation“ im Weinbau tätig ist. Holger Gayer, Weinkolumnist und Chef vom Dienst unserer Zeitung, führt so unterhaltsam wie lehrreich durch einen Abend, bei dem Leserinnen und Leser keineswegs auf dem Trockenen sitzen, weil sie sich das Weinpaket haben nach Hause schicken lassen.

„Das Vermächtnis der Grabkapelle ist für uns Ansporn“

Man lernt nicht nur, was ein „Wärmehohlspiegel“ vollbringt, sondern auch, dass der Schillerwein nichts mit dem Dichter Schiller zu tun hat, weil der Name vielmehr die schillernde Farbe im Glas beschreibt. Rieslinge vom Collegium, so erfährt man, sind „anders gut“ als die von der Mosel. Kurrle erklärt, was die Zahlen auf manchen Etiketten des Collegiums bedeuten. Der Wein 406 etwa ist eine Terrassencuvée, deren Herkunft auf 406 Höhenmetern liegt – auf dem Aussichtspunkt Kapf in Uhlbach. „Keinen übertriebenen Stolz“, sagt der Geschäftsführer des Collegiums, habe man wegen des Alleinstellungsmerkmals Grabkapelle entwickelt, sondern nehme dieses Vermächtnis als „Ansporn“. Ingo Dalcolmo zeigt mit Filmen die Besonderheiten des mit 160 Hektar größte Weinbaubetrieb Stuttgarts.

Ein Verkaufsrenner ist der Rotwein Salucci, gekeltert aus den Rebsorten Spätburgunder, Lemberger, diverse Cabernetsorten und Merlot. Benannt ist er nach dem italienischen Architekten, der die Grabkapelle gebaut hat. Holger Gayer ist begeistert. Die Lemberger Réserve aus ausgewählten Parzellen nennt der Weinkolumnist später dann gar „sensationell“.

Am Freitag folgt die Gourmet-Online-Weinprobe mit Holger Gayer

Die beliebten Online-Weinproben aus dem Pressehaus werden fortgesetzt: Am kommenden Freitag, 19 Uhr, gibt es mit der Gourmet-Online-Weinprobe einen Höhepunkt der Reihe. Holger Gayer stellt dann sechs seiner Lieblingsweine und eine Vielzahl an Leckereien vor. Und am 31. März, 19 Uhr, ist das Weingut der Stadt Stuttgart dran. Die Pakete dafür kann man ab sofort bestellen unter: https://abo.stuttgarter-zeitung.de/Produktwelt/Veranstaltungen.