Das „Energiesparbüchle“ gibt Tipps. Foto: dpa/Marijan Murat

Der Ministerpräsident erntet für seine Cleverländ-Kampagne in den Sozialen Netzwerken Spott. Doch was steht überhaupt in seiner Energiespar-Broschüre?

Der Ministerpräsident gibt Energiespartipps und dreht das Thermostat herunter: Das in dieser Woche vorgestellte „Cleverländ“-Video mit Winfried Kretschmann (Grüne) in der Hauptrolle hat das Potenzial zum Internet-Hit. Dabei sind die in der begleitenden Broschüre aufgelisteten Tipps als Checkliste durchaus nützlich. Die Möglichkeiten, dabei Geld zu sparen, sind beträchtlich. Einziger Haken: viele dürften das Meiste schon beherzigen.

Clever heizen: Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart sechs Prozent Heizkosten, sagt die Landesregierung. Dringend empfohlen wird eine individuell eingestellte Nachtabsenkung, eine Prüfung der Umwälzpumpe (bei alten Anlagen oft ein Energiefresser), die Entlüftung der Heizkörper und die Dämmung von Heizungs- und Warmwasserohren im Keller. Türen und nachts auch Rollos schließen. Heizkörper nicht zustellen. Das Einsparpotenzial für den Durchschnittshaushalt schätzen die Experten auf 850 Euro.

Clever lüften: Eine kurze Stoßlüftung ist in der Heizperiode besser als die Fenster zu kippen. Türen und Fenster sollten zudem abgedichtet werden. Ersparnis: 300 Euro

Clever kochen: Deckel auf die Töpfe, Aufbackbrötchen auf den Toaster statt in den Backofen, Wasserkocher statt Herd nutzen. All das kann im Jahr 250 Euro sparen.

Clever kühlen: Kühlschrank auf 7, Gefriergerät auf -18 Grad stellen. Eispanzer abtauen, Gefriertruhe in unbeheizten kühlen Raum stellen. Ersparnis: 85 Euro. Wer seinen zehn Jahre alten Kühlschrank austauscht, senkt die Stromkosten um 130 Euro.

Clever waschen: Gering verschmutzte Wäsche bei 30 Grad waschen, Wasch- und Geschirrspülmaschine immer voll machen, eventuell Warmwasser ans Gerät anschließen, Wassersparduschkopf einbauen. Ersparnis: fast 400 Euro im Jahr.

Clever elektrisieren: Glühbirnen durch Energiesparlampen und LED ersetzen, Stand-by-Betrieb bei Elektrogeräten ausschalten, Ladekabel nach dem Aufladen ausstecken. Einsparvolumen: 260 Euro.

Clever mobil sein: Dachgepäckträger vom Auto abmontieren (Ersparnis 250 Euro), Reifendruck erhöhen, früher schalten; ab 30 in den dritten, ab 40 in den vierten, ab 50 in den 5. Gang (Ersparnis 270 Euro). Kürzere Strecken laufen oder Rad fahren. Ersparnis: 50 Cent pro Kilometer.

Clever dämmen: Die Dämmung von Fassade und Dach kann 20 Prozent der Heizkosten einsparen. Eine Isolierung der Kellerdecke spart weitere fünf bis zehn Prozent.

Clever Wärme erzeugen: Der Einbau einer neuen Heizung spart 20 bis 35 Prozent der Heizkosten. Empfohlen wird Solarenergie, Biomasse und Geothermie. Für die Warmwasserbereitung ist eine Solaranlage sinnvoll. Sie allein spart pro Person 70 Euro.