Laut Verdi ist die Personalsituation an den Flughäfen enorm angespannt. Die Gewerkschaft fordert deshalb höhere Löhne. (Symbolfoto) Foto: IMAGO/Heike Schreiber-Braun

In Berlin, Frankfurt und München fallen Flüge der Lufthansa aus. Grund dafür: ein Streik des Bodenpersonals. Aber warum haben die Beschäftigen die Arbeit niedergelegt und was verdienen sie?

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Lufthansa-Bodenbeschäftigten zu einem Warnstreik aufgerufen. Am Mittwoch wurde unter anderem in Frankfurt und München die Arbeit niedergelegt. Aber warum wird eigentlich gestreikt?

Marvin Reschinsky, der für Verdi die Lufthansa betreut, spricht von einer aktuell besonders angespannten Personalsituation. „Es gibt im unteren Tarifbereich Beschäftigte, die unter 12 Euro in der Stunde verdienen“, erklärt er. Zusätzliches Personal zu finden, sei deshalb extrem schwierig. „Wir fordern mindestens 13 Euro in der Stunde“, so der Gewerkschafter.

Nicht alle der 20 000 Angestellten sind aber im Niedriglohnbereich tätig. Die Bandbreite an Gehältern und Funktionen sei groß. Es geht um Frachtverlader, Logistiker, um den Check-in, aber auch um Mechaniker und Ingenieure. Letztere seien hoch spezialisiert. „Es braucht auch Antworten, um die Beschäftigten zu halten“, sagt Reschinsky. Vor allem in Anbetracht der aktuellen Inflation und der angespannten Personalsituation seien höhere Gehälter notwendig.

In Stuttgart kam es zu einer Einigung

In Stuttgart konnten sich die beiden Seiten inzwischen einigen. Dort ist der Warnstreik vom Tisch, die Beschäftigten sollen mehr Geld bekommen, hieß es am Mittwochmorgen. Dort soll der Warnstreik nur geringe Auswirkungen gehabt haben.

An anderen Flughäfen in Deutschland geht der Streik unterdessen weiter. Generell fordert Verdi daher eine Erhöhung der Gehälter um 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr für die Beschäftigen. Die bisherigen Angebote seites der Lufthansa kritisiert die Gewerkschaft als „unzureichend“. Seitens der Airline allerdings hält man den Streik für nicht angebracht. Anfang August wollen beide Seiten weiterverhandeln. Bis dahin will die Gewerkschaft erst einmal nicht mehr streiken.