Erling Haland von Manchester City im Spiel gegen Borussia Dortmund. Foto: dpa/Stringer

Lange ist RB Leipzig bei Real Madrid die bessere Mannschaft. Trotzdem verliert der Bundesligist. Erling Haaland zerstört die Dortmunder Träume von einem Coup bei Manchester City.

Borussia Dortmund verzweifelte an Erling Haaland, RB Leipzig kämpfte vergebens gegen Titelverteidiger Real Madrid: Die beiden Fußball-Bundesligisten haben am zweiten Spieltag der Champions League nach späten Gegentreffern bittere Niederlagen kassiert. Vizemeister Dortmund verlor 1:2 (0:0) bei Manchester City - und ausgerechnet der frühere Dortmunder Haaland (84.) traf entscheidend. 

Leipzig hielt in Madrid lange gut mit, stand nach dem 0:2 (0:0) aber dennoch mit leeren Händen da. Federico Valverde (80.) und Marcos Asensio (90.+1) besiegelten die zweite RB-Niederlage im laufenden Wettbewerb - das Team von Trainer Marco Rose steht damit bereits unter Druck. Der eingewechselte Ex-Nationalspieler Toni Kroos bereitete den zweiten Treffer vor.

Dortmunder hielten Haaland vom Ball fern

Die Dortmunder hielten Haaland nach dessen Traumstart für City (zwölf Tore in acht Pflichtspielen) fast vollständig vom Ball fern. Manchester kam vor 55.000 Zuschauern im Etihad Stadium selten dazu, sein Spiel geordnet aufzuziehen. Nach dem Dortmunder 1:0 durch Jude Bellingham (56.) schien sogar eine Sensation möglich, doch John Stones (80.) und Haaland (84.) mit einem artistischen Tor drehten das Spiel. Der England-Fluch der Borussen geht durch die achte Niederlage in Serie weiter.

Extrem kompaktes Auftreten, ein bisschen Matchglück und einen „Sahnetag“ des Ersatztorhüters Alexander Meyer hatte Trainer Edin Terzic als Komponenten für einen erfolgreichen Abend genannt. Nach einer Schweigeminute zu Ehren der verstorbenen Queen Elizabeth gelang es dem BVB lange mit erstaunlich wenig Mühe, das sonst stets bestens geschmierte Gefüge der Citizens zu stoppen. 

City schnürte das Korsett eng

Flanken fing Meyer sicher ab. Dennoch sah sich der deutsche Vizemeister phasenweise zu zehnt in den eigenen Strafraum gedrängt: City schnürte das Korsett eng. Der BVB hatte nach Ballgewinn immer wieder die von Sportdirektor Sebastian Kehl geforderten Umschaltmomente - Salih Özcan gab den ersten gefährlichen Schuss des Spiels ab (16.). 

Dass Joao Cancelo für Manchester genervt aus der Distanz abzog (27.), war ein weiteres gutes Zeichen. Es holperte und ruckelte in Citys gefürchtetem Maschinenraum, zwischenzeitlich kamen die Passfolgen sogar zum Stillstand. Haaland hatte in der ersten Halbzeit elf Balkontakte. 

Leipzig hält Frustfaktor bei Madrid hoch

Die Dortmunder waren auch im zweiten Durchgang im Spiel. Und zwar richtig: Nach einem verlängerten Eckball flankte Reus gefühlvoll auf Bellingham, Ederson im City-Tor war geschlagen. Manchester reagierte wütend und griff in der Folge unbarmherzig an. Stones knallte den Ball wuchtig ins Netz, Meyer bekam seine Fäuste nicht hoch. Dann traf Haaland akrobatisch mitten ins BVB-Herz. 

Wie von Rose gefordert zeigte RB keine Ehrfurcht vor der Kulisse und dem spanischen Meister. In einer zerfahrenen Anfangsphase fehlte zunächst auf beiden Seiten das Tempo. Leipzig gewann über Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe aber schnell Sicherheit. Spielmacher Emil Forsberg schickte nach einem Real-Fehlpass Christopher Nkunku steil, doch der Franzose scheiterte an Thibaut Courtois (5.).

Leipzig stellte den Favoriten auch in der Folge vor Probleme - Einsatz, Mentalität und Intensität stimmten. Dem schnellen Duo Timo Werner und Nkunku boten sich nach Ballgewinnen viele Räume, die sie nutzten und Chancen kreierten. Real brachte RB-Torhüter Peter Gulacsi im ersten Durchgang nicht in nennenswerte Schwierigkeiten.

Leipzig änderte auch nach dem Seitenwechsel nichts an seiner Spielweise und hielt den Frustfaktor bei Madrid hoch - bis der Favorit kurz vor Schluss doch noch Lücken fand.