Vor dem Stadion gab es Tumulte. Foto: dpa/Christophe Ena

Vor dem Finale der Champions League in Paris spielten sich chaotische Szenen ab. Es gab 100 Festnahmen und 230 Verletzte. Die Uefa will die Situation rund ums Stadion aufarbeiten.

Die Europäische Fußball-Union lässt das Chaos rund um den Einlass beim Champions-League-Finale am Samstagabend in Paris von unabhängigen Experten aufarbeiten. Wie die Uefa am Montagabend mitteilte, gab sie bei einem Team unter Leitung des ehemaligen portugiesischen Sportministers Tiago Brandão Rodrigues einen Bericht in Auftrag.

„Bei der umfassenden Überprüfung werden Entscheidungsfindung, Verantwortung und Verhalten aller am Finale beteiligten Stellen untersucht“, betonte der Verband. Um die Unabhängigkeit zu wahren, werde Brandão Rodrigues die Aufgabe unentgeltlich wahrnehmen. Der Bericht soll auch veröffentlicht werden. Anschließend würden die nächsten Schritte bewertet, so die Uefa.

230 Verletzte

Die französische Polizei hatte rund um das Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool mehr als 100 Festnahmen und 230 Verletzte registriert. Die Uefa erklärte das Chaos damit, dass viele Fans ohne gültige Tickets in Stadion wollten. Die Drehkreuze am Eingang für Liverpool-Fans seien blockiert gewesen, weil Tausende mit gefälschten Tickets diese nicht passieren konnten. Die Polizei setzte Tränengas ein. Die Anstoßzeit wurde um mehr als eine halbe Stunde verschoben. Fanvertreter kritisierten eine einseitige Darstellung der Uefa.

Real Madrid gewann das Spiel mit 1:0.