Der Markt für Schwimmbäder – hier für den Privatgebrauch – wächst. Foto: CF Group

Wie das Wendlinger Unternehmen CF Group vom wachsenden Markt für Schwimmbecken profitiert – und wie es seine Wachstumsstrategie finanziert.

Wendlingen - Private Schwimmbäder und Gartenpools sind in Zeiten von Corona gefragter denn je. Davon profitiert auch die Wendlinger CF Group. Der Hersteller und Ausrüster von privaten und öffentlichen Schwimmbecken rüstet sich für weiteres Wachstum und kann mit zusätzlichem Kapital aus Frankreich rechnen.

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Die französische Beteiligungsgesellschaft Crédit Mutuel Equity (CME), die 2019 bei dem Wendlinger Unternehmen eingestiegen ist, hat ihren Minderheitsanteil weiter erhöht. Finanzielle Details nannten die Unternehmen nicht.

Weitere Übernahmen geplant

„In dem sehr dynamischen Markt gibt es eine starke Konzentration“, sagte Cedrik Mayer-Klenk, Chef der CF Group. Man wolle dabei eine aktive Rolle spielen. Er liebäugelt mit weiteren Übernahmen und dem Einstieg in den USA. Mit Anteilseigener CME im Rücken eröffneten sich weitere finanzielle Spielräume.

Es gehe um ein langfristiges Engagement und nachhaltiges Wachstum, sagte CME-Manager Sébastien Neiss, in das man auch Kontakte und Erfahrungen mit anderen Beteiligungen einbringe. Entscheidend sei auch, dass die Chemie mit dem Management stimme.

Die CF Group ist 2019 aus dem Zusammenschluss der 1962 von Mayer-Klenks Vater gegründeten Chemoform AG in Wendlingen und der französischen FIJA-Gruppe aus Brécé entstanden. Die Gruppe beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter – rund 180 davon in Wendlingen/Köngen – und erzielte 2021 mehr als 300 Millionen Euro Umsatz. Rund 40 Prozent entfallen auf den deutschen Markt.

Bis zu 20 Prozent Wachstum

Fürs laufende Jahr rechnet Mayer-Klenk mit einem weiteren Wachstum von 15 bis 20 Prozent, insbesondere in Europa, wo das Unternehmen zu den Top 3 der Branche zählt und Deutschland und Frankreich zu den größten Absatzmärkten zählen.

In Deutschland ist CF Group nach eigenen Angaben Marktführer. Der Spezialist für öffentliche und private Schwimmbäder, Teiche, Produkte für Pflege und Wasseraufbereitung sowie Saunadüfte macht rund 90 Prozent des Umsatzes im privaten Bereich und verkauft über Fach- und Onlinehändler sowie Baumärkte. Das reicht beispielsweise vom Schwimmbecken mit drei Metern Durchmesser und 90 Zentimeter Höhe bis zum Swimmingpool von zehn mal fünf Meter und 1,50 Meter Höhe. Das durchschnittliche Fassungsvermögen schätzt Mayer-Klenk auf 15 000 bis 20 000 Liter Wasser.

Schwimmbadmarkt legt zu

Der Schwimmbadmarkt ist ein Wachstumsmarkt. Aktuell gibt es in Deutschland 2,1 Millionen Schwimmbecken, allein im vergangenen Jahr sind rund 85 500 neue dazugekommen, verweist er auf Zahlen des Bundesverbands Schwimmbad (BSW). Tendenz weiter steigend.

Auch Nachhaltigkeit spielt bei dem Unternehmen eine immer größere Rolle. So setzt man bei der Wasseraufbereitung auf neuartige Elektrolyseverfahren samt neuen Filtertechnologien und Ökostrom vom Dach.

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Investor Crédit Mutuel Equity, eine Tochter der Bankengruppe Crédit Mutuel Alliance Fédérale, ist an mehr als 330 Unternehmen beteiligt, wobei das gesamte Investitionsvolumen bei 3,5 Milliarden Euro liegt. Seit 2018 ist CME auch mit einem Büro in Frankfurt vertreten.