Norbert Röttgen, Friedrich Merz und Foto: AFP/Michael Kappeler

Der Dreikampf um den CDU-Vorsitz nimmt Fahrt auf – und ist für Überraschungen gut. Ein Sieg Norbert Röttgens hätte wohl die von der Mehrheit der Partei als Vorteil eingeschätzte Folge, auf eine komplikationsarme Entscheidung für CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidat hoffen zu können, meint StN-Kommentator Wolfgang Molitor.

Berlin - Kennen Sie Hermann Hesse? Auf die Frage reagieren viele in der CDU immer öfter mit einem gequälten Lächeln. Denn sie wissen genau, was danach kommt. Oft Zitiertes. Es ist das Dichter-Wort, wonach jedem Anfang ein Zauber innewohne, „der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“. Mitte Januar müssen sich die Christdemokraten auf einem virtuellen Parteitag entscheiden, was das für ein Anfang ist, der für die Partei aufrüttelnd und verstörend zugleich sein dürfte. Denn soviel zeichnet sich ab: Für wen sich die 1001 Delegierten auch entscheiden – der neue Vorsitzende wird eine Partei zu führen haben, die nicht so recht weiß, wo ihre Reise im Bundestagswahljahr eigentlich genau hingehen soll.