Angela Merkel bei ihrer Grußbotschaft an die Delegierten des Parteitages Foto: dpa/Michael Kappeler

Sie wünsche sich, dass ein Team gewählt wird, sagt die Bundeskanzlerin zum Auftakt des CDU-Parteitages – das klingt harmlos, nährt jedoch Spekulationen um eine indirekte Wahlempfehlung für Armin Laschet.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Auftakt des CDU-Wahlparteitags an den Zusammenhalt ihrer Partei appelliert. „Ich wünsche mir, dass ein Team gewählt wird, das die Geschicke unserer stolzen Volkspartei in die Hand nimmt und dann gemeinsam mit allen Mitgliedern die richtigen Antworten für die Aufgaben der Zukunft findet“, sagte Merkel in einem per Video aus dem Kanzleramt übertragenen Grußwort an die Adresse der Delegierten. Die Wortwahl nährte Spekulationen darüber, ob die Kanzlerin damit eine indirekte Wahlempfehlung für den Kandidaten Armin Laschet verbunden haben könnte – er ist der einzige Bewerber, der mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an seiner Seite explizit als Team antritt.

Merkel mahnt zum Handeln, um den Klimawandel zu verlangsamen

Die Digitalisierung und der Klimawandel werden aus Sicht Merkels die Welt in den kommenden Jahren noch schneller verändern als in der jüngeren Vergangenheit. „Wir erleben mehrere fundamentale Veränderungen und alle gleichzeitig“, so Merkel. Die Digitalisierung durchdringe die Wirtschaft, den Alltag, die Art zu leben und zu kommunizieren. „Die Möglichkeiten des Internets im Guten wie im Schlechten“ seien mit Blick auf die Sicherheit und die Meinungsbildung eine riesige Herausforderung. Merkel mahnte zum Handeln, um den Klimawandel zu verlangsamen – Nichthandeln hätte „katastrophale Folgen“, sagte sie.

Bei ihrem „voraussichtlich letzten“ Parteitag als Kanzlerin blickte Merkel auf 15 Jahre Regierungszeit zurück und betonte vor allem die Krisen dieser Zeit – von Finanzkrise bis zur Fluchtbewegung von 2015 und dem „Jahrhundertereignis“ der Coronapandemie. Die CDU sei zu jeder Zeit bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen. In allen Krisen seien die Soziale Marktwirtschaft, die offene Bürgergesellschaft und die Europäische Union ein verlässlicher Kompass gewesen, so Merkel.