Die Polizei sprach von einem friedlichem Verlauf der Demo gegen die Corona-Regeln auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart. Foto: Fotoagentur-Stuttgart/Andreas Rosar

In Stuttgart haben Tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Kritiker befürchten, dass Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten die Initiative unterwandern könnten.

Stuttgart - Mehrere tausend Menschen haben in Stuttgart gegen die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus demonstriert. Bei der als „überparteilich“ bezeichneten Demonstration auf dem Cannstatter Wasen forderte Initiator Michael Ballweg die Einhaltung der Grundrechte wie Versammlungsfreiheit und Glaubensfreiheit. Der IT-Unternehmer sprach von rund 5000 Teilnehmern am Samstag. Die Stuttgarter Polizei wollte keine Schätzung der Teilnehmerzahl abgeben.

Hinter dem Protest steht die Initiative „Querdenken“ von Ballweg. Nach einem anfänglichen Verbot der Stadt hatte die Initiative demonstrieren dürfen, weil das Bundesverfassungsgericht einem Eilantrag gegen das Verbot stattgegeben hat. Seine regelmäßigen Demos erhalten Zulauf: Vergangene Woche waren es noch wenige Hundert auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Bundesweit finden ähnliche Demos statt. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung der Initiative durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

In Stuttgart sei das „Freiheitsvirus“ ausgebrochen, sagte Ballweg am Samstag. Auf einem roten Banner war die Parole „Wir sind das Volk“ zu lesen, der auch von Anhängern der rechten Pegida-Bewegung skandiert wird. Auf einem Schild stand: „Gegen Zwangsimpfung und Überwachungs-App“, auf einem weiteren „Demokratie statt Merkelatur“. Auch die Deutschland-Flagge war in der Menge zu sehen.

Die Polizei sprach von einem friedlichem Verlauf. Die Demonstranten hätten sich im Großen und Ganzen an die Abstandsregeln gehalten.