Der Veranstalter rechnet an den 17 Volksfesttagen mit 3,5 bis vier Millionen Besuchern auf dem Cannstatter Wasen. Foto: dpa/Christoph Schmidt - dpa/Christoph Schmidt

Am Freitag, 27. September, eröffnet Oberbürgermeister Fritz Kuhn mit dem Fassanstich das 174. Cannstatter Volksfest. Im Vorjahr benötigte das Stadtoberhaupt dazu vier Schläge.

Bad CannstattEs ist angerichtet. Am Freitag eröffnet Oberbürgermeister Fritz Kuhn mit dem traditionellen Fassanstich das 174. Cannstatter Volksfest. Im vergangenen Jahr benötigte er vier Schläge. Nach dem Doppeljubiläum im vergangenen Jahr, als 200 Jahre Volksfest und das 100. Landwirtschaftliche Volksfest gefeiert wurde, auf dem Schlossplatz zudem ein historisches Volksfest aufgebaut war und große Zustimmung fand, geht es in diesem Jahr etwas entspannter zu.

Dennoch stehen zwei Jubiläen ins Haus. Der Schaustellerverband Südwest kann auf 125 Jahre Bestehen zurückblicken und der Volksfestverein auf 25. Beide haben keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Festbetrieb, werden aber gefeiert – im November jeweils im Kursaal. Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest, blickt mit Stolz auf die Verbandsgeschichte. „Auf einem Volksfestplan von 1938 habe ich Namen entdeckt, die immer noch vertreten sind.“ Über Generationen hinweg sei Erfahrung gesammelt und weitergegeben worden. Die Schaustellervertreter weisen auf die hochkarätige Zusammensetzung des Festplatzes hin. „Hier findet sich nur Hochwertiges.“ Es sei bezeichnend, dass die Achterbahn Alpina Bahn auf dem Cannstatter Wasen aufgebaut ist und nicht, wie in den Jahren zuvor, auf dem Oktoberfest. „Sie kommt lieber zu uns nach Bad Cannstatt.“

Ohne das Landwirtschaftliche Hauptfest steht der Veranstaltung mehr Platz zur Verfügung. Mehr als 330 Betriebe sind aufgebaut, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Vier neue Geschäfte sind dabei: ein interaktives („Laser-Booster“), ein erweitertes („XXL Krake“) und ein Adventure-Laufgeschäft („Crazy Outback“) sowie ein Hoch- und Rundfahrgeschäft („Mr. Gravity“). „Wir wollen den Schwung vom Jubiläum mitnehmen“, sagt Marcus Christen, beim Veranstalter für die Wasenveranstaltung zuständig. „Das ist gelungen.“ 700 Bewerbungen fürs diesjährige Volksfest seien eingegangen. Auch beim „Sorgenkind“ Krämermarkt gab es eine ausreichende Bewerberzahl. „Das können wir hoffentlich beibehalten.“

Der Veranstalter rechnet mit 3,5 bis vier Millionen Besuchern. „Das hängt natürlich vom Wetter ab“, erläutert Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Weiteres internationales Publikum wird durch die Turn-Weltmeisterschaft erwartet, die vom 4. bis 13. Oktober in Porsche-Arena und Schleyerhalle stattfindet. Gewappnet sind auch die Festwirte. „Für uns wird es dieses Jahr etwas entspannter“, beschreibt Wirte-Sprecher Werner Klauss. „Das Vorjahr hat uns alles abgefordert.“ Die Wirte hätten sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht, um das hohe Niveau zu halten, aber dennoch Ergänzungen und Verbesserungen anzubringen. „Die Festwirte haben ihre Hausaufgaben gemacht und sind gut aufgestellt.“

Das gilt auch für die Polizei. „Wir wären zufrieden, wenn wir die Einsatzzahlen vom Vorjahr erreichen würden“, sagt Jörg Schiebe, Leiter des für den Wasen zuständigen Polizeireviers. Da waren die Straftaten gesunken. Das bewährte Konzept werde beibehalten, unter anderem mit viel Präsenz auf dem Platz und an den Zugängen. Auch an der Sicherheitspartnerschaft werde nicht gerüttelt. „Ich kann auf ein bewährtes Team zurückgreifen“, freut sich Schiebe. Der Kern bestehe aus Beamtinnen und Beamten des Polizeirevieres 6 aus der Martin-Luther-Straße. „Die haben viel Erfahrung.“ Ein Thema sei immer auch der Verkehr. „Meine Empfehlung: Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.“ Durch Turn-WM und einem Heimspiel des VfB Stuttgart am Freitag, 4. Oktober, in der Mercedes-Benz-Arena, würden zusätzlich die ohnehin wenigen Stellplätze beansprucht. Denn das ehemalige Güterbahnhof-Areal steht nicht mehr zur Verfügung. Da wird eifrig gebaut. Dafür kann der Wasentunnel während der 17 Tage Volksfest genutzt werden. Der kann von der Benzstraße aus angefahren werden.

Nicht fehlen dürfen die Familientage, die immer mittwochs auf dem Kalender stehen. Am Samstag, 28. September, findet um 11 Uhr vor der Fruchtsäule der Traditionsmorgen statt, eine halbe Stunde davor ein ökumenischer Morgengruß. Am Sonntag, 29. September gibt es ab 11 Uhr den Volksfestumzug.

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