An der Unfallstelle entstand ein Trümmerfeld. Foto: Andreas Rosar

Bei einem Linienbusunfall in Kirchheim unter Teck wurden am Freitagmorgen fünf Personen leicht verletzt. Der Busfahrer hatte eine rote Ampel überfahren, dann krachte der Bus gegen zwei Hauswände.

Bei einem Unfall mit einem Linienbus in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) sind am Freitag gegen 8.40 Uhr nach Polizeiangaben fünf Personen leicht verletzt worden. Ersten Ermittlungen zufolge überfuhr der 60-jährige Busfahrer offenbar infolge eines Sekundenschlafs eine rote Ampel in der Alleenstraße Richtung Plochinger Straße. Der Bus prallte anschließend gegen die Hauswände zweier Gebäude auf der rechten Seite und gegen das Heck eines zwischen den Häusern geparkten Autos. Dabei wurde auch eine Straßenlaterne umgeworfen. Die Fensterscheiben einer italienischen Bar im Erdgeschoss eines der Häuser zersplitterten. Dadurch wurde eine Person in der Bar leicht verletzt. Auch der Busfahrer sowie zwei Kinder und ein erwachsender Fahrgast aus dem mit insgesamt zehn Personen besetzten Linienbus erlitten leichte Verletzungen. Der Rettungsdienst brachte sie zur weiteren Untersuchung und Behandlung ins Krankenhaus. Der Bus und das geparkte Auto mussten abgeschleppt werden.

Zur Fahrtüchtigkeit des Fahrers und den Hintergründen der Unfallursache wird laut Auskunft der Polizei weiter ermittelt. Auf der Straße hinterließ der Crash ein Trümmerfeld. Wegen auslaufender Betriebsmittel waren auch die Feuerwehr sowie der Bauhof mit einer Kehrmaschine vor Ort. Technisches Hilfswerk, Statiker und Mitarbeiter der Stadt überprüften die Statik eines der betroffenen Häuser. Bis zum Abschluss der Bergungs- und Aufräumarbeiten blieb die Alleenstraße gesperrt. Den Sachschaden beziffert die Polizei mit rund 500 000 Euro.

Haus ist ziemlich ramponiert

Noch um die Mittagszeit waren etwa zehn Personen mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Mehrere Mitarbeiter der Stadtreinigung schaufelten abgeplatzten Gips, Beton und Glasscheiben des ziemlich ramponierten Hauses auf die Ladefläche eines kleinen Lastwagens. Der Lärm der Schaufeln, die über den Asphalt kratzten, war ohrenbetäubend. Das Auto war zu dem Zeitpunkt noch immer fest mit der Hauswand verkeilt. Eine Person versuchte, einen in Richtung Gehweg hängenden Teil des Hecks abzureißen.

Hausbesitzer wurde vom Pächter der Bar alarmiert

Der 72-jährige Santo Salvia ist Besitzer des Hauses, in dessen Erdgeschoss sich die italienische Holiday Bar befindet. In den Obergeschossen sind Wohnungen. Salvia, der selbst nicht in dem Haus wohnt, beobachtet die Aufräumarbeiten. „Was ist mit der Glasscheibe?“, fragt er einen der Arbeiter. Der zuckt nur mit den Schultern und entgegnet: „Wir sind nur zum Aufräumen hier.“ Er sei noch immer etwas aufgeregt, sagt Salvia. Normalerweise stehe er nicht vor 10 Uhr auf, da er selbst Gastronom sei. Er erzählt, dass ihn der Pächter der Bar am Morgen mit der Nachricht des Unfalls unsanft aus dem Bett geklingelt habe. Salvia sagt, er habe gleich mit seinen Mietern gesprochen, die oben wohnen. Einem sei bei dem Knall die Kaffeetasse aus der Hand gefallen.


Der verunglückte Bus fuhr auf der Linie 144, die zwischen Reichenbach, Hochdorf und Kirchheim verkehrt und von der Firma Fischle bedient wird. Von der Firma Fischle wurde auf Anfrage mitgeteilt, man könne derzeit noch keine Stellungnahme zu dem Unfall abgeben.