Bundespräsident Steinmeier macht Wahlkampf für sich selbst. Foto: dpa

So etwas gab es noch nie: Ein Bundespräsident strebt ohne sichere Mehrheit dafür eine zweite Amtszeit in Schloss Bellevue an. Was treibt ihn an? Wie sehen die Parteien das?

Berlin - Es ist der Tag, an dem offiziell wird, dass Deutschland und Namibia sich versöhnen wollen. Noch als Außenminister hat Frank-Walter Steinmeier einen Verhandlungsführer berufen, um den Völkermord an Herero und Nama zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Kolonialtruppen des Kaiserreichs aufzuarbeiten. Er will selbst nach Windhuk reisen, um vor dem Parlament um Verzeihung zu bitten. Also denken viele, als kurzfristig für Freitagvormittag um 11 Uhr ein Statement des Bundespräsidenten angekündigt wird, dass er zu Namibia Stellung nehmen wird. Schnell aber wird klar, dass es um seine Person geht.