Frankfurts Abwehrspieler Erik Durm (r) jubelt nach seinem Treffer zum 4:2. Foto: dpa/Thomas Frey

Das wird nicht beruhigend wirken: Spitzenreiter München spielt nur 1:1 gegen Union Berlin. Der direkte Verfolger hingegen siegt souverän. Ein Tor-Spektakel gibt’s in Frankfurt. Die Hertha kann eine lange Überzahl nicht ausnutzen.

Berlin - Der FC Bayern hat auf dem scheinbar sicheren Weg zum 31. deutschen Meistertitel geschwächelt. Der Rekordchampion kam am Samstag daheim nicht über ein 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Union Berlin hinaus und büßte von seinem dicken Sieben-Punkte-Polster zwei Zähler am 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga ein. Verfolger RB Leipzig fertigte den SV Werder Bremen indes auswärts mit 4:1 (3:0) ab und bekräftigte damit seine Lauerstellung bei Patzern bei der Bayern.

Kein einziger Schuss aufs Tor in der ersten Hälfte

Im direkten Duell um Rang drei setzte sich Eintracht Frankfurt mit 4:3 (2:1) gegen den VfL Wolfsburg durch und liegt nun auf Rang vier nur noch einen Punkt hinter den Niedersachsen. Im Kampf gegen den Abstieg kam Hertha BSC in Berlin trotz fast 80-minütiger Überzahl nicht über ein 2:2 (1:2) gegen Borussia Mönchengladbach hinaus. Am Samstagabend empfängt noch der VfB Stuttgart Borussia Dortmund.

Als wäre Bayern-Trainer Hansi Flick von den Fragen um seine Zukunft nicht schon genug genervt. Die Partie gegen die Unioner wirkte auch nicht besonders stimmungsaufhellend. Kein einziger Schuss aufs Tor der Eisernen in der ersten Hälfte. Dann gelang Jamal Musiala (68.) die Führung - auch im 64. Pflichtspiel in Serie schafften die Bayern einen Treffer und bauten den Rekord im deutschen Profifußball weiter aus. Von guter Laune aber keine Spur, denn Union glich in der 86. Minute durch Marcus Ingvartsen aus - 1:1 - wie schon im Hinspiel.

Entschlossenheit der Leipziger

Wer an der Entschlossenheit der Leipziger nach der vermeintlich vorentscheidenden Niederlage gegen die Bayern vor einer Woche gezweifelt hatte: Es war umsonst. Die auf fünf Positionen veränderte Mannschaft von Julian Nagelsmann sorgte schon in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse. Dani Olmo erzielte die 1:0-Führung in der 23. Minute, ehe Alexander Sørloth (32./41.) in seinem 25. Einsatz in der Bundesliga seinen ersten Doppelpack schaffte. Drei Schüsse aufs gegnerische Tor - drei Treffer. Das Anschlusstor durch Bremens Milot Rashica per Handelfmeter (61.) beantworteten die Leipziger durch Marcel Sabitzer (63.).

Dafür sind die Frankfurter ja bekannt. Wild geht’s in den Spielen mit den Hessen gern mal zu - so auch im Duell um die Champions League in der kommenden Saison. In der sechsten Minute ließen die Frankfurter die Gäste in Führung gehen, das Tor erzielt Ridle Baku. Zwei Minuten später stand es 1:1, Daichi Kamada war zur Stelle. Und nicht mal zwanzig Minuten später führten die Hessen dank Luka Jovic (27.). Torjäger Wout Weghorst (46.) glich direkt nach der Pause für die Wolfsburger wieder aus, aber sein Frankfurter Pendant, André Silva (54.), brachte die Gastgeber wenig später wieder in Führung. Das vierte Frankfurter Tor gelang Erik Durm (61.), ehe Tuta per Eigentor (85.) den VfL noch mal ran brachte.

Für Hertha BSC reichte es dennoch nicht zum Sieg

In Überzahl nach gut zehn Minuten. In Führung nach gut 20 Minuten. Für Hertha BSC reichte es dennoch nicht zum Sieg. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai konnte weder die Rote Karte gegen Borussia Mönchengladbachs Torwat Yann Sommer (13.) und die damit verbundene Unterzahl der Gäste, noch das 1:0 durch Santiago Ascacíbar (23.) entscheidend für sich nutzen. Die Gäste glichen nur vier Minuten später durch Alassane Pléa aus, ehe Lars Stindl Trainer Marco Rose an der Seitenlinie jubeln ließ. Immerhin: Nach der Pause gelang Jhon Cordoba wenigstens der Ausgleich.