Auch die Wartezeit im Bürgerbüro Süd wird online in Echtzeit abgebildet (Archivbild). Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski

Lange Schlangen vor den Bürgerbüros in Stuttgart sind mittlerweile zum gewohnten Anblick geworden. Ein neuer Onlineservice soll zeigen, ob sich die Anreise überhaupt lohnt oder ob die Kapazitäten bereits ausgeschöpft sind.

Für manch einen dürfte es immerhin ein kleiner Trost im Stuttgarter Bürgerbüro-Chaos sein: Seit einigen Tagen zeigt die Landeshauptstadt online und quasi in Echtzeit, wie die Wartesituation vor den Bürgerbüros in den einzelnen Stadtbezirken ist.

Veranschaulicht wird das mithilfe eines Balkens für jedes einzelne Bürgerbüro, der – je nach Wartdauer – immer länger wird und sich erst Grün, dann Gelb und im äußersten Fall Rot färbt. In Zahlen heißt das: Ist der Balken grün, wartet man eine halbe Stunde oder sogar kürzer, ist er sonnig-gelb, kann es schon mal 60 bis 90 Minuten dauern. Alarmrot bedeutet, dass sich Bürger auf zwei Stunden Wartezeit einstellen müssen oder dass „alle Wertmarken bereits vergeben“ sind. Letzteres ist dann auch in dem gänzlich roten Strich vermerkt.

Sollten die Bürgerbüros geschlossen haben, werden Stuttgarter ebenfalls auf diese Tatsache hingewiesen. Bezirke, die derzeit überhaupt keinen Bürgerservice anbieten, werden erst gar nicht angezeigt. Namentlich sind das: Degerloch (öffnet am Dienstag, 2. November, wieder), Stammheim (ist derzeit nur nach Terminvereinbarung geöffnet) und West (bleibt bis auf Weiteres geschlossen). Wie die Wartesituation derzeit ist, können Sie hier nachschauen.

Warum ist das überhaupt nötig?

Lange Schlangen mit verärgerten oder gar verzweifelten Menschen vor den Bürgerbüros in Stuttgart sind mittlerweile zum gewohnten Anblick geworden. Der Personalmangel ist seit Wochen groß, die verbliebenen Mitarbeitenden sind überlastet. Und daran hat sich auch nichts geändert. Durch den neuen Service der Stadt wissen Stuttgarter jetzt aber immerhin, ob es sich lohnt, sich überhaupt auf den Weg zu machen.

Hundertprozentig auf die Anzeige verlassen sollte man sich trotzdem nicht: „Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um eine Prognose handelt, da die einzelnen Beratungstermine unterschiedlich lange dauern können. Wir bitten um Ihr Verständnis, wenn die tatsächliche Wartezeit nicht exakt mit der angegeben prognostizierten Wartezeit hier auf dieser Seite übereinstimmt“, heißt es seitens der Stadt.