Vielleicht ist das Ende ja erst der Liebe Anfang: Julia Schoch. Foto: imago images//h

Man könnte meinen, Julia Schoch erzähle in ihrem neuen Buch vom Scheitern einer Beziehung: Doch in Wirklichkeit hat sie einen der schönsten Liebesromane der letzten Jahre geschrieben.

Was der Liebe unter den Bedingungen der bürgerlichen Gesellschaft widerfährt, ist ein kanonisches Thema der Weltliteratur – Flaubert, Fontane, Tolstoi und all die andern. Das entscheidende Distinktionsmerkmal, in dem sich all diese Geschichten gleichen, ist das Unglück. Und wenn ein Teil davon aus Desillusionierung, Gewohnheit oder Abstumpfung besteht, so könnte man beinahe befürchten, dass davon nicht nur Beziehungen und Ehen bedroht sind, sondern auch alle, die heute noch darüber schreiben. Ja, vielleicht ist ein Liebesroman ein ähnlich großes Wagnis, wie das zu durchleben, wovon er handelt.