Jennifer Egan kennt den Königsweg ins menschliche Bewusstsein. Foto: imago/Leemage/imago stock&people

Mit dem vor Gegenwärtigkeit knisternden Roman „Der größere Teil der Welt“ wurde Jennifer Egan zum Superstar der amerikanischen Literatur. In „Candy Haus“ geht die Reise weiter in die nahe Zukunft.

Man könnte diesen Roman auch für eine Sammlung von Erzählungen halten. Eine handelt davon, wie ein kreativer Internetpionier, der schon mit seiner Verknüpfungsidee die Welt revolutionierte, eines kalten Winterabends eine neue Vision hat. Damit ließen sich die Fäden noch einmal ein entscheidendes Stück enger um das Bewusstsein der Menschen zusammenziehen, die in seinem alles verbindenden unsichtbaren Netz zappeln. Eine zweite berichtet vom tiefen Fall eines Überfliegers, der sich, um seinen Ansprüchen zu genügen, mittels der Gesundheit auf Dauer wenig zuträglichen Gaben seiner Hausapotheke einen Tick zu hoch geputscht hat. Wieder ein anderer ist vom Zählen besessen, etwa um sich ausrechnen zu können, welche Mischung attraktiver Merkmale einen Menschen unwiderstehlich machen.