In ungeschützter Offenheit zieht Arno Geiger in seinem Roman privateste Dinge ans Licht. Foto: imago/Gerhard Leber

Arno Geiger enthüllt das seltsame Doppelleben, auf dem sein schriftstellerischer Erfolg ruht.

Offenbar übt Müll auf österreichische Autoren eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Erst im letzten Jahr hat Wolf Haas den Kreislauf des Seins aus der Perspektive eines Wiener Wertstoffhofs betrachtet. Nun kann man Arno Geiger auf seinen Streifzügen durch die Stadt folgen, wie er in Altpapiercontainer abtaucht, dass nur noch die Beine oben herausschauen. Das ist nicht unbedingt die Weise, in der man einen der angesehensten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur vor Augen hat.