Alize Cornet ist dieser Tage in Wimbledon am Start. Foto: IMAGO/Hartenfelser

In Wimbledon müssen die Mitfavoriten Marin Cilic und Matteo Berrettini wegen positiver Corona-Tests passen. Jetzt sorgen brisante Aussagen von Alize Cornet für Aufsehen.

Ein Schwarz-Weiß-Foto mit einer Hiobsbotschaft riss die Tenniswelt am Dienstag aus ihrer trügerischen Wimbledon-Idylle. Matteo Berrettini, Vorjahresfinalist und als ausgewiesener Rasenspezialist einer der Favoriten, verkündete via Instagram, was keiner hören wollte: Das Coronavirus ist zurück im All England Club, und das Zittern beginnt.

Berrettini war bereits der zweite Fall und „todunglücklich“ über seine Absage. Am Montag, dem ersten Turniertag, hatte Marin Cilic, ebenfalls ein Ex-Finalist und wie Berrettini in Top-Form, nach einem positiven Test zurückgezogen. Auch er schrieb von einem „gebrochenen Herzen“, auch er hatte sich den Sommer auf der Insel ganz anders vorgestellt.

Nach dem Ausfall des Turniers 2020 und der Pandemie-Ausgabe im vergangenen Jahr waren die Organisatoren zurückgekehrt zur Normalität. Mit 42.000 Besuchern am Tag ist die Anlage im Londoner Südwesten wieder voll ausgelastet. Kaum jemand trägt Masken, Tests sind nicht mehr erforderlich. Andrea Petkovic berichtete nach ihrem Erstrunden-Aus von der Sorglosigkeit.

Brisante Aussagen von Alize Cornet

Die Normalität sei seit den French Open zurück, sagte sie, die Sorgen sind es aber auch. Petkovic selbst hatte sich in Paris infiziert und war einige Tage ausgefallen. „Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen wieder einführen“, sagte Petkovic, „ich bin zweieinhalb Jahre gut durch die Pandemie gekommen, dann war ich einmal nicht streng mit mir und habe es sofort bekommen.“

Laut Petkovics französischer Kontrahentin Alize Cornet habe es in Roland Garros bereits einen massiven COVID-Ausbruch unter den Profis gegeben, „nur spricht niemand drüber“, sagte sie. Cornet hofft, dass es trotz der namhaften Ausfälle bei den Lockerungen bleibt. Der All England Club versicherte in einer Stellungnahme, sich weiter an die britischen Leitlinien zur Infektionsbekämpfung zu halten, die keine Masken vorsehen.

Dabei steigen auch in England in die Infektionszahlen, und wenn wie in Wimbledon die Welt zusammenkommt, spielt das Risiko mit. Wer sich testet, läuft Gefahr. Verantwortungsvoll, dass sich Berrettini vor seinem Auftaktmatch am Dienstag dennoch kontrollierte, „um meine Kollegen und alle am Turnier Beteiligten zu schützen“, wie er schrieb.

Berrettini und Cilic hatten viel vor

Seit Tagen hatte er Grippesymptome, die seien zwar nicht oder nicht mehr „schwer“, doch sie sind noch da. „Der Traum ist für dieses Jahr vorbei, aber ich werde stärker zurückkommen“, kündigte Berrettini (26) an. Der Italiener hatte im Juni in Stuttgart und im Londoner Queen’s Club auf Rasen gewonnen, in Wimbledon peilte er den nächsten Schritt an.

Er finde kaum Worte für „die extreme Enttäuschung“, ließ Berrettini seine Fans wissen. Wimbledon wünschte gute Besserung - und setzte sein Treiben fort. Berrettini ersetzt der Schwede Elias Ymer. Cilic, der zuletzt überraschend das Halbfinale in Paris erreicht hatte, wurde durch den Portugiesen Nuno Borges ausgetauscht.