Mehr als 65 000 Haushalte und Firmen im Kreis haben mittlerweile Anschluss an schnelles Internet. Foto: /Uwe Anspach

Der Glasfaserausbau im Rems-Murr-Kreis soll schnell vorankommen. Bislang haben knapp 40 Prozent der Haushalte im Landkreis die Möglichkeit für einen ultraschnellen Internet-Anschluss. Die Telekom hofft dabei auf kürzere Genehmigungsverfahren.

Der Glasfaserausbau im Landkreis kommt voran. In neun Kommunen im Kreis können bereits jetzt über die Hälfte aller Haushalte und Betriebe einen Glasfaseranschluss der Telekom nutzen, teilt das Unternehmen mit. „Für über 65 600 Haushalte und Unternehmen im Rems-Murr-Kreis können wir nun schon Glasfaseranschlüsse bereitstellen“, sagt Abdu Mudesir, Technikchef der Telekom Deutschland. Bis zum Jahr 2025 sollen nicht nur 50 Prozent der Haushalte und alle Unternehmen, sondern auch die Schulen in der Region schnell ins Internet kommen. Bis 2030 sollen 90 Prozent aller Haushalte Zugang zu einem Glasfaseranschluss haben, lautet das Fernziel.

Tempo beim Ausbau nötig

Landrat Richard Sigel, Vorsitzender des Zweckverbands Breitbandausbau Rems-Murr, betont die Bedeutung dieses Großprojekts. „Auch wenn noch nicht jeder, der kann, einen Glasfaseranschluss bucht, ist und bleibt die Glasfaserversorgung für die Unternehmen und Haushalte im Rems-Murr-Kreis eine zentrale Standortfrage, um mittel- und langfristig zukunftsfähig zu sein“, sagt Sigel. „Gemeinsam mit der Telekom bringen wir seit Jahren den Glasfaserausbau mit großem Tempo voran. Es hat sich vielerorts bewährt, frühzeitig diese Kooperationsmöglichkeit zu nutzen. Deshalb sind wir bei der Versorgungsquote mit Glasfaser mittlerweile in der Spitzengruppe in Baden-Württemberg und müssen auch bundesweit den Vergleich nicht scheuen.“ Es müsse aber mit großen Schritten weitergehen. „Wir wollen auch weiterhin unsere Ziele erreichen, und 2025 lautet die gesetzte Zielmarke, dass die Hälfte der Haushalte und Unternehmen im Rems-Murr-Kreis an Glasfaser angeschlossen ist.“

Wichtige Kooperationen

Die Kooperation mit den Stadtwerken Weinstadt leistet laut Telekom dazu einen wichtigen Beitrag. Seit dem Frühjahr nutzen in Weinstadt zahlreiche Haushalte und Betriebe Glasfaseranschlüsse, die im Rahmen der Kooperation entstanden sind. Aufgrund der Zusammenarbeit könnten bereits 3100 Unternehmen und Haushalte in den Ortsteilen Strümpfelbach und Schnait Glasfaseranschlüsse buchen. Aktuell verlegen die Stadtwerke Glasfaser im Gewerbegebiet entlang der Bundesstraße 29. Rund 500 Betriebe erhalten die Möglichkeit, einen Glasfaser-Anschluss bis ins Gebäude zu bestellen.

Im Eigenausbau werde die Telekom im kommenden Jahr in Abstimmung mit der Gigabit Region Stuttgart und dem Zweckverband Breitbandausbau Rems-Murr in sechs Ausbaugebieten aktiv sein: in der Kreisstadt Waiblingen, in Fellbach, Remshalden, Schorndorf, Welzheim sowie in Winnenden. Hinzu sollen Maßnahmen im geförderten Ausbau kommen. In Weinstadt setzen die Stadtwerke im Rahmen der Kooperation den Glasfaserausbau derzeit im Gewerbegebiet an der B29 fort. Im Anschluss soll der Stadtteil Beutelsbach an der Reihe sein.

Effizienter und schneller

Um die im Rahmenvertrag festgehaltenen Ausbauziele für 2025 zu erreichen, haben Gigabit Region Stuttgart und Telekom vereinbart, ihre Zusammenarbeit noch enger zu verzahnen. Hans-Jürgen Bahde, Breitbandbeauftragter der Region und Geschäftsführer der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS), sagt: „Mit einem Anteil von über 80 Prozent ist die Telekom, einschließlich der Stadtwerkekooperationen, der wichtigste Investor beim Glasfaserausbau im Landkreis Rems-Murr-Kreis. Um die für den Ausbau notwendigen Abstimmungsprozesse effizienter und schneller gestalten zu können, werden die Bauexperten der GRS im Austausch mit den Kommunen künftig vorab die Genehmigungsprozesse ebnen und dann die Ausbaumaßnahmen eng begleiten.“

Abdu Mudesir betont: „Diese Unterstützung der GRS ist sehr wichtig. Um im Glasfaserausbau das Tempo hochzuhalten, müssen wir unsere Tiefbaukapazitäten so passgenau wie möglich einsetzen. Dafür ist es entscheidend, dass Genehmigungsprozesse kürzer werden und wir moderne Verlegemethoden im Regelausbau einsetzen können.“