Georg Belge betont, dass der Tatverdächtige sofort freigestellt wurde. Foto: Lichtgu/Leif Piechowski (Archiv)

Die Feuerwehr Stuttgart bestätigt, dass der Tatverdächtige einer Serie von Brandstiftungen aus ihren eigenen Reihen kommt. Der Kommandant hat dabei eine wichtige Botschaft.

Der Chef der Stuttgarter Feuerwehr, der Kommandant Georg Belge, hat am Dienstagmittag eine sehr schwierige Aufgabe. Er muss kommunizieren, dass ein Mann aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr in Stuttgart tatverdächtig ist, eine Reihe von Brandstiftungen in Stuttgart-Stammheim in diesem Sommer begangen zu haben. „Wir sind betroffen von den schwerwiegenden Vorwürfen gegen einen Feuerwehrangehörigen“, sagte Belge. Die Feuerwehr habe den 19-Jährigen bereits Ende September umgehend vom Dienst in der freiwilligen Abteilung eines Stadtbezirks freigestellt. Sie unterstütze die polizeilichen Ermittlungen vollumfänglich. Ende September war der Mann in den Fokus der Ermittelnden gerückt, nachdem bei einer Schreinerei im Gewerbegebiet Am Wammesknopf ein Feuer gelegt worden war.

Der Amtsleiter Georg Belge hat daneben aber auch noch eine wichtig Botschaft: „Mehr als 1500 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte würden sich in der Feuerwehr Stuttgart engagieren, um Leben zu retten, Leid zu lindern und Schaden abzuwenden. Dafür genießen sie in weiten Teilen der Gesellschaft hohes Ansehen. Die im Raum stehenden Vorwürfe sind nicht mit den Werten der Feuerwehr vereinbar.“ Belge machte deutlich, dass „keinen Zweifel an der Integrität unserer Kameradinnen und Kameraden geben dürfe“. Deswegen sei es sofort zu der Freistellung gekommen, als die Polizei Ende September den ersten Verdacht gegen den 19-jährigen Mann hegte. Belge betonte auch noch, dass auch im Fall des verdächtigen Feuerwehrmannes zunächst eine Unschuldsvermutung gelte. Deshalb werde die Feuerwehr vor allen weiteren Schritten die Ermittlungsergebnisse beziehungsweise das Ergebnis einer womöglich anstehenden Gerichtsverhandlung abwarten.

Auch der Ordnungsbürgermeister Clemens Maier hat sich zu dem Fall geäußert. Er sagte, es sei wichtig gewesen, „umgehend zu handeln und den tatbeschuldigten Feuerwehrangehörigen sofort vom Feuerwehrdienst freizustellen“. Brandstiftung verkehre den Auftrag der Feuerwehr ins Gegenteil. Auch Maier schließt mit einer Botschaft, welche die Integrität der großen Mehrheit der Wehrleute thematisiert: „Auf die Feuerwehr Stuttgart war und ist Verlass.“