René Weller 2015; da war er noch fitter. Foto: dpa/Arno Burgi

Am Donnerstag wurde René Weller mit alarmierendem Befund in eine Kopfklinik in Heidelberg eingewiesen. Seine Frau gibt jetzt zumindest teilweise Entwarnung.

Maria Wellers Stimme klingt ungewöhnlich dünn am Telefon. Die sonst verbal so schlagfertige Frau der deutschen Box-Legende Rene Weller will ihrem demenzkranken Mann in schweren Stunden nahe sein: „Ich habe mich hier bei ihm eingemietet“, sagt sie. Hier, das ist die Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg; Seit Donnerstag ist René Weller hier unter Beobachtung, weil das Hirnwasser zugenommen habe, wie seine Frau erste Medienberichte bestätigt.

Auch wenn sie mit ihrem Mann mitleide, hätten die Ärzte – in Anbetracht der heiklen Situation – inzwischen gute Nachrichten übermittelt: René Weller muss nicht operiert werden. „Es entsteht durch das Wasser kein Druck auf das Gehirn, darum muss keine OP gemacht werden“, sagt Maria Weller. Die Abschlussvisite sei am Freitagnachmittag geplant. Dann wisse sie mehr.

René Weller Gehirn baue weiter ab

Dennoch ist die 69-Jährige besorgt. „Sein Gehirn baut ab“, sagt sie. Seit 2014 leidet Rene Weller unter Demenz. Eine Mischdemenz, genetisch bedingt und womöglich beschleunigt durch Kopftreffer, die er in seiner Box-Karriere erlitten hat. Das habe eine Gehirn-CT ergeben. Maria Weller ist an seiner Seite geblieben, kümmert sich um ihn, spurlos gehe es auch an ihr nicht vorbei.

Maria und René Weller lernten sich bereits in den 70ern in einer Disco in Hannover kennen, erzählte sie mal. Geheiratet haben die ehemalige Journalistin und der Boxer erst viel später: Im November 2013 gaben sie sich das Jawort.

Der in Pforzheim geborene und auch heute dort lebende René Weller machte nicht nur als Boxer auf sich aufmerksam, wobei er 52 von 55 Profikämpfen gewann, Deutscher Meister und Europameister wurde. Vor allem auch abseits des Rings sorgte der schillernde Weller für Schlagzeilen – sein machohaftes Auftreten, ein mehrjähriger Gefängnisaufenthalt wegen diverser Delikte und die Kunst der Selbstinszenierung hebt ihn von der Masse der Profiboxer ab.