Die Grünanlage mit den Spielgeräten am Jugendhaus soll erneuert werden. Ein Bouleplatz könnte integriert werden. Foto:  

Aus Bezirksbeiratskreisen kam der Vorschlag, eine Boulebahn in Wangen einzurichten. Der Garten hinter dem Bezirksrathaus schien geeignet. Die Stadt bevorzugt dagegen die Grünanlage am Jugendhaus.

Wangen - In den südlichen Ländern, aber auch am Erwin-Schöttle-Platz in Heslach oder in den Schlossgartenanlagen ist es ein gewohntes Bild: Männer und manchmal auch Frauen schieben auf öffentlichen Plätzen eine nicht immer ruhige Kugel. Sie versuchen, silberne Kugeln möglichst nahe an eine kleinere Kugel heranzurollen oder durch eine Karambolage eine andere Kugel aus der Bahn zu werfen. Boule- und das italienische Boccia-Spiel kommen wieder in Mode – nicht nur bei älteren Stuttgarterinnen und Stuttgartern. Deswegen kam Wangens CDU-Bezirksbeirat Jean-Louis Servant auf eine Idee, die er in der Bezirksbeiratssitzung unterbreitete. „Wenn es die Corona-Bestimmung wieder zulässt, könnten wir einen Bouleplatz anbieten, damit der Ortskern belebt wird.“

Bei seinem Rundgang durch den Stadtbezirk hat der Wangener auch schon einen geeigneten Platz gefunden: das Gartengrundstück hinter dem Bezirksrathaus. Im Zuge der Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses wurde der Hinterhof ebenfalls gerichtet. Dort befindet sich der Aus- und Einstieg in den neuen Rathauslift. Die Parkplätze und der Garten dahinter wurden neu geordnet. „Die Länge der Grünfläche würde für eine Boulebahn genügen“, sagt Servant. Damit die Silberkugeln gut rollen können, müsste der Untergrund allerdings noch verändert werden.

Noch vor Weihnachten schauten sich Mitarbeiter verschiedener Ämter der Stadtverwaltung die Situation vor Ort an. „Wir stellten dabei fest, dass sich der Garten am Rathaus aus verschiedenen Gründen nicht so sehr eignet“, erzählt Wangens Bezirksvorsteherin Beate Dietrich. Die Nachbarschaft könnte sich beispielsweise durch Rufe der Boulespielerinnen und -spieler belästigt fühlen. Die Experten wollten den Vorstoß der Bezirksbeiräte allerdings nicht ohne Alternativvorschlag abblocken. „Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat sich die Grünanlage in der Helfensteiner Straße angesehen. Die Spielgeräte sind in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß“, berichtet Dietrich. In den kommenden Jahren will die Stadt deswegen neue Spielmöglichkeiten anbieten. „Und zwar nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene“, so Dietrich. Die Bezirksbeiräte und Mitglieder von verschiedenen Arbeitskreisen haben schon mehrfach an eine Art Parcours mit Fitnessgeräten für Seniorinnen und Senioren gedacht. Im Zuge der Umgestaltung der Anlage könne man bestimmt einen Boule-Platz anlegen. Weitere Visimon: Im nahen Jugendhaus könnten die Boulespieler dann vielleicht etwas zum Trinken bekommen und vielleicht Jugendliche zum Mitspielen animieren.