Die neue Holzplattform schont die Mammutbäume in der Wilhelma. Besucher dürfen dennoch nah heran. Foto: Andrej Plantikow

Spezielle Holzplattformen schützen ab sofort die Baumriesen in dem Stuttgarter Zoo. Besucher können dadurch die großen Zypressengewächse weiterhin ganz nah erleben.

Die Wilhelma möchte ihren Besuchern ermöglichen, dass sie die Mammutbäume im zoologisch-botanischen Garten weiter direkt erleben können. Deshalb hat sie nun eine kreisförmige Holzplattform errichtet, damit die Besucher den Baum umrunden, berühren und direkt am Stamm hochblicken können. Mit der sternförmigen Holzkonstruktion werden der Stammfuß und das Wurzelwerk der urwüchsigen Riesen, die zu den Zypressengewächsen gehören, geschont. In den letzten Jahren hätten die Bäume gerade im Wurzelbereich immer mehr gelitten. Mithilfe der Holzplattform wurde eine Brücke geschaffen zwischen Baumschutz und Besucherinteresse.

„Die frei tragende Plattform wurde besonders baumschonend und in leichter Bauart ohne Betonfundamente und nur mit wenigen Stützen errichtet“, erklärte Katja Siegmann, Leiterin des Fachbereichs Parkpflege. Finanziert wurde sie von den Freunden und Förderern der Wilhelma und der Hans-Henssler-Stiftung. Mammutbäume stammen ursprünglich aus dem Westen der USA, sie können bis zu 3000 Jahre alt und mehr als 100 Meter hoch werden. König Wilhelm I. von Württemberg hat sie 1864 aus Amerika kommen lassen. Somit sind sie jetzt erst 160 Jahre alt. Der höchste Baum im Mammutwäldchen mit seinen 70 Bäumen des Zoos misst nur 38,6 Meter. Einer Legende nach soll der König aufgrund eines sprachlichen Missverständnisses damals statt einem Lot, etwa 15 Gramm Samen, „a lot“ bekommen haben, ein Pfund. Deshalb ließ der König damals die Bäume in viele Parks und Wälder seines Landes auspflanzen.