Das „Ja“ der Rottenburger zum eigenen Schlachthof könnte für Gärtringen das Aus bedeuten. Foto: Stefanie Schlecht

Die Rottenburger haben am Sonntag per Bürgerentscheid für den Erhalt ihres Schlachthofes gestimmt. Das hat negative Auswirkungen für den geplanten Schlachthof-Umbau in Gärtringen.

Rottenburg sagt „Ja“ zum Erhalt seines Schlachthofs. Das ist das Ergebnis eines Bürgerentscheids, bei dem die Bevölkerung dazu aufgerufen war, über die Aufhebung eine Gemeinderatsbeschlusses abzustimmen. Ursprünglich sollte die Stadt sich am Gärtringer Schlachthof beteiligen und dafür den Betrieb in Rottenburg aufgeben. Eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Schlachthofs hat sich nun aber durchgesetzt und beim Bürgerentscheid am Sonntag die nötige Stimmenzahl dafür erreicht. Mit 9124 Ja- und 2148 Nein-Stimmen fiel das Votum dabei sehr eindeutig aus. Somit waren knapp 81 Prozent für die Weiterführung des Schlachtbetriebs in Rottenburg.

„Wir nehmen den Willen der Rottenburger Wähler zu Kenntnis und bedauern das Ergebnis“, kommentiert Böblingens Landrat Roland Bernhard den Ausgang des Bürgerentscheids. Hier werde „an einem überalterten und nicht konkurrenzfähigen Schlachthaus ohne Zukunft festgehalten“, kritisiert Landrat Bernhard. Der Landkreis rechne nun nicht mehr mit dem Finanzierungsbeitrag aus Rottenburg und dem Landkreis Tübingen. Damit fehle eine Million Euro für die Investition in den Umbau des Gärtringer Schlachthofs.

Tiere müssten weite Transportwege erdulden

„Wir werden prüfen, ob es an anderer Stelle Bereitschaft gibt, dieses Loch zu stopfen. Aber das ist mehr als fraglich“, sagt der Kreischef. Die mögliche Folge wäre, dass es am Ende gar keinen Schlachthof mehr in der Region geben könnte und die Tiere aus dem Landkreis zum Schlachten über weite Strecken transportiert werden müssten. „Ein schwarzer Tag für ernährungsbewusste Verbraucher und für das Wohl der Tiere in der Region“, lautet Landrat Bernhards Fazit zum Rottenburger Bürgervotum.