Das erste E-Schiff läuft in Friedrichshafen vom Stapel. Foto: Stadtwerke Konstanz/oh

Premiere auf dem Bodensee: Das erste elektrisch betriebene Fahrgastschiff ist vom Stapel gelaufen. Für die Weiße Flotte ist es aber nur ein Anfang.

Das erste vollelektrische Fahrgastschiff auf dem Bodensee ist eingewassert. Pünktlich um 9.15 Uhr haben sich am Dienstag die Tore der Werft in Friedrichshafen geöffnet. Dann wurde das neue Schiff Heck voraus langsam ins Wasser gelassen. Es soll in Zukunft auf dem Überlinger See zwischen Unteruhldingen, der Mainau und Meersburg pendeln.

Bis es so weit ist, soll das neue E-Schiff mit Platz für 300 Personen bei einer Kennenlernfahrt durch die verschiedenen Häfen am See der Bevölkerung noch vorgestellt werden. Die Schiffstaufe ist am 17. Juli vor der Mainau geplant. Bisher trägt das jüngste Mitglied der Bodenseeflotte noch den Projektnamen MS Artemis – so hieß die griechische Schutzgöttin der Frauen und Kinder.

Beginn eines Umbaus

Für die Bodenseeschiffsbetriebe (BSB) in Konstanz ist das ein sinnfälliger Name. „Heute sind wir unserer großen Zukunftsvision einer klimaneutralen Schifffahrt auf dem Bodensee einen wichtigen Schritt näher gekommen“, sagte der BSB-Geschäftsführer Frank Weber. Er bekräftigte, dass bis zum Jahr 2035 die gesamte Flotte auf umweltfreundliche Antriebe umgestellt werden soll. Der Bodensee soll so zur Modellregion für eine klimaneutrale Zukunft der Fahrgastschifffahrt werden.

Allerdings sei der Ausstieg aus fossilen Antrieben bei Schiffen schwieriger als beim Auto. Vollelektrische Antriebe spielten eine Rolle, aber auch die Möglichkeit, die Bestandsflotte – insbesondere die denkmalgeschützten Schiffe – mit umweltfreundlichen Antriebsalternativen auszustatten, sagte der Technische Leiter der BSB, Christoph Witte.