In Großerlach hat am Wochenende die dritte Deutsche Big-Bobby-Car-Meisterschaft stattgefunden. Der Spaß stand dabei im Vordergrund.
Von wegen Kinderspielzeug: Am Wochenende hat im Bikepark in Großerlach die dritte Deutsche Meisterschaft im Big-Bobbycar-Fahren stattgefunden. Mit einem Affenzahn sausten die etwa 50 Fahrerinnen und Fahrer zuerst eine Startrampe, dann den Abhang herunter – mit dem typischen Rutschen, mit dem Vorschulkinder sich mit den Gefährten durch die Gegend bewegen, hatte das nichts mehr zu tun. Und bei weitem nicht nur Kinder gingen an den Start – jede Menge Erwachsene wagten sich auf die rasante Fahrt.
Die Fahrer traten dabei jeweils zu zweit gegeneinander an. Unter den Teilnehmern waren Familien aus ganz Deutschland, gestartet wurde in verschiedenen Klassen, je nach verwendetem Gefährt und nach Alter der Teilnehmer. Sogar Dreijährige durften an den Start gehen. „Bei den Kindern bis zwölf Jahren sind die Bobby-Cars im Prinzip original“, erklärte Steffen Lindemann, Erster Vorsitzender des veranstaltenden Bobby-Car-Clubs.
Manche der Bobby-Cars sind im Prinzip im Auslieferungszustand belassen, andere Besitzer tunen ihre Gefährte zu echten Rennmaschinen, die mit Ausnahme des Chassis mit einem ursprünglichen Bobby-Car kaum noch etwas gemein haben. Luft- oder Vollgummireifen mit verschiedenen Profilen, Kugellager, Racing-Lenkräder und vieles mehr sind bei spezialisierten Händlern erhältlich. In der Amateurklasse sind Bobby-Cars bis 30 Kilogramm Gewicht erlaubt, bei den Profis gar zehn Kilogramm schwerer. Das größere Gewicht der Profi-Rutschautos ermöglicht bei der Abfahrt größere Geschwindigkeiten. Gebremst wird bei dem Sport übrigens so, wie man auch Schwung nimmt: mit den Füßen.
Am Samstag bretterten in Großerlach Jugendliche und Amateure den Hang hinunter, am Sonntag die Kinder und Profis. Mit strengen Vorgaben, welches Tuning in welcher Klasse erlaubt ist, mit Bandenwerbung, Strohballen zur Sicherheit und natürlich durch die Verwendung von Schutzkleidung ging es bei dem kleinen großen Rennen in Großerlach ziemlich professionell zu. Kein Wunder, schließlich können die professionellen Bobby-Cars in voller Fahrt Spitzengeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern erreichen. „Auf der Strecke in Großerlach werden aber nur 60 oder 70 Stundenkilometer erreicht“, sagte Lindemann.
Ein Weltmeister und ein Lokalmatador gewinnen
Der Spaß stand bei dem Event klar im Vordergrund – ganz unwichtig waren die Plätze auf dem Treppchen aber auch nicht. Bei den Profis über 18 Jahre siegte Dominik Rivola – der knapp zwei Meter große Mann aus Biberach konnte bereits fünf Weltmeistertitel mit dem Bobby Car nach Hause fahren. In der Gruppe der Zehn- bis Zwölfjährigen schaffte es Max Apelt aus Großerlach-Grab, der Schnellste zu sein. „Das freut uns sehr, wenn jemand aus der Region spontan mitmacht und dann sogar gewinnt“, sagt Lindemann.