Rabatte locken. Foto: dpa//hristian Beutler

Am 25. November ist Black Friday. Auch in der Stuttgarter Innenstadt sind die Einzelhändler auf die aus Amerika stammende Marketingaktion vorbereitet – und sie hoffen auf ordentliche Umsätze.

Für viele Einzelhändler sind die vier Wochen vor dem Weihnachtsfest die wichtigste Zeit des Jahres. Manche erwirtschaften bis zu 60 Prozent ihres Jahresumsatzes zwischen Ende November und Ende Dezember. Und in diesem Jahr scheint das Weihnachtsgeschäft sogar noch einmal an Bedeutung gewonnen zu haben, wie die IHK-Präsidentin Marjoke Breuning, Sabine Hagmann (Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes Baden-Württemberg), Citymanager Sven Hahn sowie Markus Hofherr (Hotel- und Gaststättenverband Dehoga) erst jüngst in einem Brief an Oberbürgermeister Frank Nopper betonten: „Das Weihnachtsgeschäft ist dieses Jahr so wichtig für das Überleben der Unternehmen wie kaum jemals zuvor. Wenn nun weitere Umsätze ausfallen, werden Arbeitsplatzabbau, Betriebsschließungen und Leerstände unweigerlich noch zunehmen – auch viele Traditionsgeschäfte stehen vor existenziellen Problemen“, heißt es darin.

In Krisenzeiten ist jede Hilfe willkommen. Auch der sogenannte Black Friday, der am 25. November stattfindet? „Dieser Tag nimmt zusammen mit dem Cyber Monday eine immer größer werdende Rolle für den Einzelhandel ein“, sagt Sabine Hagmann. Er habe an Bedeutung gewonnen. Bis 2017/2018 habe der stationäre Handel den Black Friday nicht so prickelnd gefunden. Damals sei der Saisonschlussverkauf ein wichtiges Marketingwerkzeug gewesen. Es habe sich damals die Frage gestellt, ob die Kunden einen Black Friday, ein Black Weekend oder eine ganze Black Week akzeptieren würden. „Aber der Kunde kann damit umgehen“, sagt Hagmann. Und die Kritik sei inzwischen weniger geworden.

Aus Black Friday wird Better Friday

Vier Fünftel der Bürger würden den Black Friday nun kennen und ihn für Einkäufe nutzen. Der Umsatz der Geschäfte in Deutschland habe laut Studien am Black Weekend (Freitag und Samstag) im vergangenen Jahr rund 4,7 Milliarden Euro betragen. Für 2022 rechne man mit einer Milliarde Euro mehr. Für Baden-Württemberg erhoffe man sich am kommenden Wochenende Umsätze von insgesamt 800 Millionen Euro.

Alle Einzelhändler würden aber sicherlich nicht vom Black Friday profitieren, betont Stuttgarts Citymanager Sven Hahn: „Wir haben ganz unterschiedliche Mitgliedsbetriebe. Beispielsweise würde ein Juwelier nicht mit Rabatten arbeiten.“ Eine flächendeckende Aktion der City-Initiative Stuttgart komme deshalb für den Black Friday nicht infrage.

Dennoch warten in der Stuttgarter Innenstadt am Freitag, 25. November, jede Menge Sonderaktionen und Rabatte. Im Milaneo wird es zum Beispiel ein Kinderprogramm und Basteln für Erwachsene geben. „Wir rechnen an diesem Wochenende mit einer noch größeren Besucherfrequenz als an den Wochenenden zuvor“, sagt der Centermanager Dirk Keuthen.

Auch Rainer Bartle, der Wittwer-Thalia-Geschäftsführer, freut sich auf den Freitag – obwohl die Buchhändler keine Rabatte gewähren dürfen: „In guter Tradition feiern wir den Better Friday. Einen Teil des Umsatzes werden wir für die Aktion Weihnachten der Stuttgarter Nachrichten spenden. Im Jahr 2021 sind 3000 Euro zusammengekommen.“ Man dürfe an so einem Tag nicht vergessen, dass es Menschen gebe, die bedürftig seien. Und die gebe es eben nicht nur im Fernsehen, sondern ganz in der Nähe.