Der Fan-Shop der „Toten Hosen“ bietet jetzt auch eine Urne für Fans an. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

„Bis zum bitteren Ende“ konsequent weiter gedacht: Als Fan der „Toten Hosen“ kann man sich nun auch in einer eigenen Fan-Urne bestatten lassen.

Düsseldorf - Die Band „Die Toten Hosen“ bietet ab sofort eine eigene Urne für ihre Fans an. Sie ist schwarz, zeigt den Hosen-Adler als Skelett mit Totenkopf und über dem Bandnamen die Aufschrift „Bis zum bitteren Ende“. Die 160 Euro teure Urne sei aus Naturfaser, komplett biologisch abbaubar und erfülle die deutschen Bestattungsverordnungen, teilte die Band auf ihrer Homepage mit.

„Zugegeben: Die Idee war nicht von uns“, schreiben die Toten Hosen weiter. In den letzten Jahren seien sie häufig von Fans gefragt worden, „ob es denn okay sei, wenn sie eine Urne für ihre Liebsten oder auch für sich mit unserem Logo verzieren würden. Das war für uns immer eine Ehre, wenn sich Menschen so etwas gewünscht haben.“

Außerdem kämen die Bandmitglieder auch langsam in ein Alter, in dem sie darüber nachdächten: „In was lasse ich mich denn dann verpacken, wenn es irgendwann so weit ist?“ So hätten sie „halb im Spaß, halb im Ernst“ begonnen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, „was ja auch wieder naheliegt, wenn man den Satz ‚Bis zum bitteren Ende’ als Motto hat und den Tod gleich im Bandnamen führt“.

„Die Toten Hosen“ haben ein Gemeinschaftsgrab gekauft

Vor mehr als 20 Jahren hatten sich „Die Toten Hosen“ bereits ein Gemeinschaftsgrab in Düsseldorf gekauft. Es sei „eine schöne Vorstellung, dass wir am Ende dort alle zusammen liegen werden“, sagte Sänger Campino vor einiger Zeit in einem Interview der „Welt am Sonntag“, denn „da gehören wir hin“.

Inzwischen seien auch schon einige der 17 Grabstellen belegt. Unter anderem seien Ex-Schlagzeuger „Wölli“ (Wolfgang Rohde) und Ex-Manager Jochen Hülder dort beerdigt. „Der Tod ist unvermeidbar“, betonte der Sänger, aber „ich finde, man darf trotzdem über unser Hosen-Grab lächeln. Es war ein Gag. Und - es ist immer noch einer. Aber ein guter, letzter Gag.“

Da noch genügend Grabstellen frei seien, könne jeder „auch noch seine Liebste mitnehmen, wenn er will“, ergänzte Campino. Auf alle Fälle sei aber klar, „dass jeder von uns dort beerdigt werden wird“.

Auf die Frage nach dem eigenen Sterben antwortete der Musiker, er würde sich „eher so ein Modell Udo Jürgens wünschen. Er war auf Tournee, eigentlich noch voll da. Dann hatte er ein paar Tage frei, machte einen Spaziergang am See, kippte um - und war tot. Das ist eine feine Sache.“

Auch in ihren Songs befassen sich Campino und Co. immer wieder mit Themen rund um Tod und Sterben - etwa in dem Lied „Nur zu Besuch“ über Besuche am Grab von Campinos Mutter.