Wenn Beziehungen in die Brüche gehen: Häusliche Gewalt nimmt im Südwesten zu (Symbolfoto). Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Eine Frau erleidet ein nächtliches Martyrium, wird von ihrem Ex-Freund in der eigenen Wohnung gefangen gehalten und drangsaliert. Wie konnte sie sich befreien?

Stuttgart - Ein Martyrium in der eigenen Wohnung hat eine 27-jährige Frau in der Nacht zum Montag in Bad Cannstatt durchleben müssen. Nach Angaben der Polizei ist sie von einem 24-jährigen Bekannten überfallen, eingesperrt, geschlagen und zu sexuellen Handlungen gezwungen worden. Es ist zu vermuten, dass es sich um einen dramatischen Höhepunkt einer Trennungsgeschichte handelt.

Nach den bisherigen Ermittlungen handelt es sich offenbar um den Ex-Freund des Opfers. Der 24-Jährige soll am Sonntag gegen 21 Uhr bei der Frau geklingelt haben. Angeblich, so heißt es, wollte er noch etwas aus seinem Besitz aus der Wohnung holen. Mit diesem Vorwand soll er sich dann auch Zugang zu der Wohnung verschafft haben. Dann jedoch verschloss er die Tür und drangsalierte sein Opfer mit Schlägen und erzwungenen sexuellen Handlungen.

Dann wartet auf den Mann eine Überraschung

Die 27-Jährige konnte erst am Montagmorgen heimlich per Handy ihre Mutter verständigen. Die wiederum alarmierte die Polizei, die den Tatverdächtigen noch in der Wohnung festnehmen konnte. Nun waren es die Beamten, die an der Wohnungstür klingelten. Der 24-Jährige öffnete – und wurde zu seiner großen Überraschung sogleich dingfest gemacht.

Bisher ist der Mann offenbar nicht polizeibekannt gewesen. Für die Staatsanwaltschaft sind indes einige schwere Straftaten zusammengekommen. „Ermittelt wird nun wegen des Verdachts der Vergewaltigung in Verbindung mit Körperverletzung und Freiheitsberaubung“, sagt Staatsanwaltssprecherin Claudia Krauth. Es bestehe Fluchtgefahr. Der 24-Jährige landete am Dienstag vor einem Haftrichter, der ihn in Untersuchungshaft schickte.