Blick über die Mondoberfläche auf die Erde. Aus der Ferne erahnt man ihre Verletzbarkeit. Foto: dpa/NASA

In den kommenden vier Wochen berichtet die Eßlinger Zeitung in der Serie „bewusst leben“ über das große Thema „Nachhaltigkeit“. Wie funktioniert ökologisches Denken und Handeln im lokalen Raum?

Es klingt absurd, in diesen Tagen des Krieges über eine gute Mahlzeit, ein kluges Gespräch oder einfach nur über einen Traum zu sprechen. Doch dieser eine große Traum, diesen wunderschönen blauen Planeten für viele kommende Generationen – für die Menschheit – lebenswert zu erhalten und zu gestalten, darf nicht unter dem Bombardement der russischen Armee sterben. Gerade jetzt, wo Milliardenprogramme für neue Waffen aufgesetzt werden, ist es wichtig, inne zu halten. Ein Monat, in dem wir, die Eßlinger Zeitung, mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser über die Kunst nachdenken wollen, bewusst zu leben. Im friedlichen Umgang miteinander, in Harmonie mit dem Planeten, der uns mit Sauerstoff und Nahrung versorgt.

Nachhaltig leben, nachhaltig wirtschaften, nachhaltig wohnen, nachhaltig mobil sein: Diese Themen werden noch sehr viele Jahrzehnte unser Leben und das unserer Kinder und Kindeskinder bestimmen. Der Klimawandel verändert schon heute viel und diese Veränderungen finden nicht nur in abstrakten Berechnungen, sondern auch vor der Haustür statt.

Berichtet wird auf allen Kanälen

Vier Wochen lang beschäftigt sich die Redaktion jeweils eine Woche lang mit den Auswirkungen in den Bereichen „Bauen und Wohnen“, „Mobilität“, „Ernährung“ und „Gesellschaft“. Berichten wird die EZ-Redaktion dabei auf allen Kanälen: In der Zeitung, auf der EZ-Webseite, in Videos und als Podcast. Damit wollen wir aufklären und einen Beitrag leisten für ein zukunftsgerichtetes Leben – auch für die kommenden Generationen.

Dabei werden Fragen erörtert wie: Bis wann ist Online-Shopping ökologisch noch sinnvoll? Was bedeutet nachhaltige Ernährung? Unter anderem schauen wir uns in Hofläden um oder recherchieren in der Foodsharing-Szene, wo Menschen Lebensmittel vor dem Verfall „retten“. Wir fragen: Wie schafft es der Esslinger Busverkehr, schon bald zu hundert Prozent mit grünem Strom zu fahren und damit deutschlandweit Vorreiter zu sein? Ebenfalls richtungsweisend in Deutschland ist die Neue Weststadt in Esslingen: Hier entsteht ein ganzes Quartier, das klimaneutral funktioniert. Wie schafft man so was? Eine weitere Frage, der wir uns stellen, und die in den eigenen vier Wänden entschieden wird: Nachhaltig einrichten – wie geht das?

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Die Klimakrise ist eine Herausforderung für die ganz große Welt, aber auch für jeden einzelnen Menschen, jede Stadt, jedes Dorf. Beispiel Esslingen, eine Stadt, die im Konzert der deutschen Städte keineswegs verstecken muss. In der Weststadt entsteht ein klimaneutrales Viertel. Der Busverkehr wird umgestellt auf Strom, der mit Wasserkraft erzeugt wird. Beide Projekte werden in diesem Jahr vorangetrieben.

Was sagt der Denkmalschutz?

Konflikte wird es dennoch geben: Strittig wird es beispielsweise, wenn der Klima- auf den Denkmalschutz trifft, und bei der Frage, ob Fotovoltaikanlagen auf den Dächern zu genehmigen sind. Auf dem flachen Land wäre das egal. Aber auf Esslingens Dächer wird geblickt: von den Hügeln, von der Burg. „Wir müssen beim Klimaschutz im Großen wie im Kleinen denken“, sagt Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Und erwähnt auch das Stadtklima im Tal. „Die Temperaturen werden im Sommer steigen. Deshalb müssen wir schauen, wie wir Wasser und Grün in die Stadt bringen können.“

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„Es passiert sehr viel auf kommunaler Ebene“, meint Florian Hoffmann, Geschäftsführer der neuen Klimaschutzagentur Landkreis Esslingen. Und mahnt: „Aber es reicht nicht. Es braucht alle Akteure in einer Kommune.“ Um Fäden zusammenzubringen, die heute noch womöglich auseinanderlaufen, hat der Landkreis eine Klimaschutzagentur aufgebaut. Sie will Ansprechpartnerin sein für Privatpersonen, kleinere und mittlere Unternehmen sowie für Kommunen als zentraler Ansprechpartner rund um das Thema Klimaschutz. Die ganze Welt rettet auch der Landkreis damit nicht, aber er hilft dort, wo er kann.

Rund um die Serie

Bäume für die Region
Die Serie läuft einen Monat, vom 14. März bis zum 10. April. Wer noch kein Abo hat, kann in dieser Zeit ein Probe-Abo abschließen und nicht nur für sich Gutes tun: Für jedes Probe-Abo wird in der Region ein Baum gepflanzt.

Auf allen Kanälen
Lesen bildet, heißt ein gängiges Sprichwort. Und es bringt Menschen zum Nachdenken. Doch diese Serie hält etwas für alle Sinne bereit: Die Themen sind täglich in der Zeitung und auf dem EZ-Onlineportal, es wird Bilderstrecken dazu geben, Videos und Podcast.