Die Polizei warnt davor, im Internet auf Anlageangebote einzugehen. Foto: dpa/Nicolas Armer

Allein in den vergangenen Wochen wurden dem Polizeipräsidium Aalen zwei größere Fälle gemeldet, bei denen Opfer über falsche Anlageplattformen jeweils um sechsstellige Beträge betrogen wurden.

Immer häufiger melden sich bei der Kriminalpolizei zurzeit Opfer von Betrugsmaschen, die mit vermeintlich lukrativen Trading-Plattformen in die Falle gelockt wurden – auch aus dem Rems-Murr-Kreis. Diese Plattformen, die oft in sozialen Medien oder auf Nachrichtenseiten als „KI-gesteuerte“ Handelsoptionen beworben werden, versprächen sichere Gewinne und nutzen in einigen Fällen sogar gefälschte Prominenten-Zitate, um Seriosität vorzutäuschen. Das Polizeipräsidium Aalen, das auch für den Rems-Murr-Kreis zuständig ist, nimmt laut eigenen Angaben mittlerweile fast täglich Anzeigen wegen solcher betrügerischen Plattformen auf.

Startkapital und persönliche Daten

Die Masche dabei ist oft ähnlich: Interessieren sich potenzielle Opfer für das Angebot, meldet sich ein angeblicher Finanzberater bei ihnen, der nach einem kleinen Startkapital verlangt und um persönliche Daten bittet. Anschließend wird angeblich ein „professionelles Handelskonto“ eröffnet – oft verbunden mit der Aufforderung, den Betrügern direkten Zugriff auf den eigenen Computer zu gewähren. Anfangs präsentieren die Betrüger gefälschte Gewinnzahlen, um die Opfer zur Einzahlung größerer Summen zu bewegen. Sobald das Geld überwiesen ist, ist es jedoch meist verloren: Der Zugang zum Konto wird durch immer neue Ausreden blockiert, und eine Auszahlung ist kaum möglich. Stattdessen fordern die Betrüger oft zusätzliche Gebühren für angebliche Gewinnsteuern oder Bearbeitungskosten, doch das Geld bleibt unerreichbar.

Besonders perfide: Einige Betrüger bieten den Opfern sogar scheinbare Darlehen oder Hilfe an, um die vermeintlichen Bearbeitungskosten zu decken. Doch auch dies ist eine Falle. Die „Unterstützung“ erfolgt durch Geld von anderen Betrogenen, das die neuen Opfer – oft ahnungslos – weiterüberweisen und sich damit selbst strafbar machen. Eine Rückzahlung ihrer eigenen Einlage sehen sie trotzdem nicht.

Opfer um jeweils sechsstellige Beträge gebracht

In Wahrheit existieren die beworbenen Trading-Portale überhaupt nicht. Die Täter transferieren die Beträge auf ausländische Konten, wo sie nicht mehr zurückzuholen sind. Sobald das Geld weg ist, bricht auch der Kontakt zu den vermeintlichen Beratern ab.

Allein in den vergangenen Wochen wurden beim Aalener Polizeipräsidium zwei größere Fälle gemeldet, bei denen Opfer über falsche Anlageplattformen jeweils um sechsstellige Beträge betrogen wurden. Die Polizei warnt vor diesen dubiosen Angeboten und rät dringend zur Vorsicht bei Online-Investitionen.