Horst Bauer soll seine sämtlichen Boote auf die Ostseite an der Halbinsel verlegen. Foto: Uli Nagel

Sowohl der Biergartenbetreiber als auch der Bootsverleiher auf der Halbinsel im Max-Eyth-See sind besorgt über die neuen Bestimmungen und Sperrungen, die die Stadt ihnen angekündigt hat.

Hofen - Seit kurzem sind die Betreiber der beiden Wirtschaftsbetriebe auf der Halbinsel am Max-Eyth-See, ein Bootsverleih und Biergarten, mehr als verwundert. Sie machen sich Sorgen. Denn: Sie wurden von der Stadt unterrichtet, dass ihnen Änderungen für ihre Betriebe bevorstehen und sie diese alsbald umsetzen müssten. Horst Bauer soll seinen „Miet-ein-Boot-Verleih“ auf die Ostseite der Insel verlegen. Auch hat er erfahren, dass die Halbinsel mit Zäunen abgeschrankt werden soll. Es soll einen Schließdienst geben und nur noch begrenzte Öffnungszeiten der Halbinsel. Bauer steht vor einem Problem: Die Verlagerung der Boote gehe nicht, da alle Liegeplätze belegt seien. Die Ruderboote hätten im Laufe der vielen Jahre noch nie gestört.

Vorher unterrichtet worden sei er nicht von etwaigen Maßnahmen. Genauso überrascht ist Arno Kaul vom nahe gelegenen Biergarten auf der Halbinsel. Auch bei ihm hat die Stadt jüngst Änderungen angekündigt. Der Sandstrand solle zur Hälfte gesperrt werden. Die Halbinsel soll nur noch bis 20.30 Uhr offen sein, danach werde ein Schließdienst sie abschließen. Kaul fürchtet um seine Existenz. Auch er sei mehr als besorgt.

So wurden den Unternehmern neue Betriebszeiten auf der Halbinsel mitgeteilt. „Aber ich habe einen Pachtvertrag bis zum nächsten Jahr, der aktuell die Öffnung des Biergartens bis Sonnenuntergang vorsieht“, so Kaul. Neue Betriebszeiten seien laut Stadt im April bis 19 Uhr, Mai bis 20 Uhr und Juni bis September bis 20.30 Uhr angekündigt. Die Stadt, das Garten-, Friedhofs- und Forstamt teilte nun den beiden Unternehmen weiter mit, dass es kurzfristig einen Bauzaun mit Baustellentoren aufstellen und einen Schließdienst mit der Schließung des Tores beauftragen werde. Die Pächter würden eine Einweisung erhalten und Schlüssel.

So wolle die Stadt sicherstellen, dass sich außerhalb der Betriebszeiten keine Besucher auf der Halbinsel aufhalten. Das Gartenamt beruft sich bei den Maßnahmen auf EU-Naturschutzrecht in dem Vogelschutzgebiet. Das Amt begründet die Maßnahmen aufgrund einer Verträglichkeitsprüfung der Nutzungen auf der Halbinsel im Max-Eyth-See vom Amt für Umweltschutz, um eine erhebliche Beeinträchtigung des Natura 2000-Gebiets zu vermeiden.

Zu den Maßnahmen, die die Stadt zügig durchgeführt haben will, zählt auch eine Reduzierung der Sitzmöglichkeiten. Der Pächter des Biergartens wurde aufgefordert, die Situation von 2017 wieder herzustellen in puncto der von ihm erstellten Anlagen und des Mobiliars. Das sei für ihn nicht ansatzweise umsetzbar, so Kaul mit Blick auf den installierten Sonnenschutz und die Bestuhlung. Er habe gerade erst 15 bis 20 Tische aus Altersgründen ausgewechselt. Die aktuellen Einschränkungen seien unzumutbar, so Kaul.

Bislang habe er immer auch einen Konsens mit dem Gartenamt gefunden, sagt der Betreiber. Dies jetzt seien massive Einschränkungen für sein Unternehmen geplant, welches eh durch die Corona-Pandemie gebeutelt sei. Beide Betreiber sind zudem verwundert, dass diese aktuellen Sperrungs- und Baumaßnahmen bislang nicht im Bezirksbeirat Mühlhausen oder im Gemeinderat Thema waren. Zu den weiteren Maßnahmen durch die Stadt zählen den Informationen zufolge, dass auf der Halbinsel keine Beleuchtung mehr sein soll, keine Beschallung und der Zaun frühestens eine Stunde nach Sonnenaufgang geöffnet werden darf. Auch soll beim Sandstrand und auf der gegenüber liegenden Seite beim jetzigen Bootsverleih eine Sichtschutzwand installiert werden.

Die Stadtverwaltung konnte bis Redaktionsschluss auf Nachfrage unserer Zeitung nicht sagen, ob der Bezirksbeirat und der Bezirksvorsteher über diese aktuell geplanten Sperrungsmaßnahmen informiert worden seien, die von den Betreibern so schnell wie möglich abverlangt wird, ohne ein genaues Datum zu nennen. In der letzten Bezirksbeiratssitzung am 30. Juni war dies nicht Thema im öffentlichen Teil der Sitzung. Auch fehlen Antworten der Stadt, wer die Maßnahmen entschieden hat und wie sie finanziert werden sollen und wie viel die Stadt dafür ausgibt.