Das Ambiente im Ehrenhof des Neuen Schlosses ist einzigartig. Foto: Reiner Pfisterer

Mit 57.000 Besucherinnen und Besuchern erzielen die Jazz Open einen Publikumsrekord. Das Festival war zu 97 Prozent ausgelastet. Beim fulminanten Finale bedankt sich Parov Stelar am Montagabend: „Wär’ Stuttgart eine Frau, ich würd’ sie heiraten!“

Das Publikum liebt die Jazz Open – und die Künstler der Jazz Open lieben das Stuttgarter Publikum. Zum Abschluss des Festivals lassen Electroswing-Weltstar Parov Stelar und die Hamburger Techno-Marching-Band Meute am Montagabend den mit 7500 Besucherinnen und Besuchern ausverkauften Schlossplatz erbeben. Das ist Ektase pur. „Was ihr uns zurückgebt, ist unbezahlbar“, ruft der Österreicher Stelar am Ende begeistert, verschwitzt und beglückt in den Schlosshof. Obendrein bedauert er fast, dass Stuttgart keine Frau ist. Sonst würd’ er sie heiraten! Aber sofort!

Zum Abschluss zieht Jürgen Schlensog, der Promoter der Jazz Open, eine äußerst positive Bilanz – nicht nur künstlerisch war das Festival ein Gewinn. Die vier Hauptbühnen – Schlossplatz, Altes Schloss, das SpardaWelt Eventcenter und der Bix Jazzclub – seien an den zwölf Festivaltagen zu 97 Prozent ausgelastet gewesen. Zu den 57.000 zahlenden Besucherinnen und Besuchern kommen „mehrere tausend Musikfans“ auf den vier kostenfreien Bühnen im Stadtpalais, Musikpavillon an der Königstraße, Kunstmuseum und Domkirche St. Eberhard.

„Nach der Verlegung wegen der EM war mit dem Erfolg nicht zu rechnen“

„Wir sind sehr zufrieden mit unserer Jubiläumsausgabe zum 30. Geburtstag“, sagt Schlensog, „nach der durch die Fußball-EM notwendig gewordenen Verschiebung des Festivals war damit nicht zu rechnen.“ Aber das Publikum habe „die enorme Dichte und Qualität des Line-ups“ honoriert. Mit den Shows von Herbert Grönemeyer, Lenny Kravitz, Sting, Angélique Kidjo, Billy Cobham, Jamie Cullum, Dave Grusin und Lee Ritenour, Marcus Miller oder den Geheimtipps wie Lawrence oder The Cat Empire habe das Festival nicht nur die Vielfalt der Musik gefeiert, sondern erneut seinen Ruf als eines der europäischen Top-3-Festivals für Jazz and Beyond unterstrichen. Zum Finale ist Kunststaatssekretär Arne Braun (Grüne) unter den Gästen. „Was in den letzten Wochen in Stuttgart los war, war ganz großartig“, sagt er.

„Die musikalische Breite des Festivals erfreut sich immer größerer Beliebtheit“, resümiert Schlensog. Denn nicht nur die Shows der großen Stars seien ausverkauft gewesen. Auch die „hochkarätigen Jazz-Konzerte vor allem in der Spardawelt und im Bix“ habe so viele Besucherinnen und Besucher wie noch nie gehabt. Hinzu komme, dass das junge Publikum die kostenfreien Open-Stages-Konzerte immer stärker annehme. Diesen Bereich wolle man mit den Sponsoren weiter ausbauen.

Wie der Promoter weiter erklärt, laufen die Vorbereitungen für die nächsten Jazz Open vom 3. bis zum 13. Juli 2025 bereits auf Hochtouren. Im Herbst sollen die ersten Headliner veröffentlicht werden und in den Vorverkauf gehen.