Im Forum in Ludwigsburg stellten die Jugendbürgerräte aus Ludwigsburg und Bergamo ihre Ideen vor. Foto: Simon Granville/Simon Granville

Der Jugendbürgerrat Ludwigsburg-Bergamo will die Auswirkungen der Pandemie abfedern. Nun haben Mitglieder des Gremiums ihre Ideen vorgestellt – und dabei drei Themenfelder besonders hervorgehoben.

Ende 2021 konstituierte sich der Post-Corona-Jugendbürgerrat Bergamo-Ludwigsburg. Erste Ergebnisse ihres Wirkens präsentierten die jungen Bürgerräte am Freitag , sie waren zum Austausch in Ludwigsburg zusammengekommen. Drei Handlungsfelder stellten die Ratsmitglieder dabei in den Mittelpunkt, die das Leben der Menschen im Kreis und der Stadt Ludwigsburg und in der italienischen Stadt und Region Bergamo verbessern sollen – die auch Gültigkeit über die Städte hinaus haben können.

Erstens: Kultur. Die Städte sollen Auswirkungen der Pandemie auf den Kultursektor untersuchen und gegebenenfalls neue kulturelle Angebote aus der Taufe heben, zumal solche, die sich an junge Bürger richten.

Zweitens: Mentale Gesundheit. Es müsse, gerade auch an Schulen und Hochschulen, ausreichend Angebote der psychologischen Betreuung geben, und auch neue Möglichkeiten, über physische Themen und Auswirkungen der Pandemie zu sprechen.

Drittens: Kommunikation. Es müsse, so die Jugendbürgerräte, gegen Fake News vorgegangen werden. Kompetenz bei der Überprüfung von Nachrichten solle vermittelt werden. Wichtig sei, dass staatliche Einrichtungen und Behörden Kommunikation auf wissenschaftlicher Basis aufbereiteten, aktuelle Daten nutze. Und: Öffentliche Kommunikation solle nichts versprechen, was nicht gehalten werden könne.

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„In der Coronakrise“, sagte der Jugendbürgerrat Max, „haben diese Dinge nicht alle gut funktioniert.“ Der Ludwigsburger Oberbürgermeister Matthias Knecht, der am Nachmittag mit den Jugendbürgerräten gemeinsam auftrat, ergänzte: „Wir haben jeden Tag in der Krise Neues gelernt.“

Der Jugendbürgerrat Ludwigsburg-Bergamo besteht aus 25 Leuten im Alter von 15 bis 30 Jahren aus Ludwigsburg, und einer gleichen Anzahl aus dem italienischen Bergamo. Mit der Provinz Bergamo ist auch der Kreis Ludwigsburg partnerschaftlich verbunden, sie litt zu Beginn der Pandemie besonders. Der Jugendbürgerrat soll sich schwierigen Themen widmen, die durch die Pandemie aufkamen oder verstärkt wurden und jugendliche Perspektiven einbringen. Frank Baasner, Leiter des Deutsch-Französischen Instituts, begleitete das Treffen und moderierte eine Diskussion, an der neben Knecht Ezio Deligios, Beigeordneter für internationale Beziehungen der Stadt Bergamo, teilnahm sowie die Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger (CDU), Sandra Detzer (Grüne) und Macit Karaahmetoglu (SPD).