Im Fall der verschwundenen Frauen in dem Provence-Krimi „Geheimnisvolle Garrigue“ in spielen ihre Schuhe eine hinweisgebende Rolle. Foto: dpa/Patrick Pleul

Zwischen Algarve und Provence wird gemordet: Diese beiden Krimi-Bestseller verschönern unseren Urlaub – mit einem Tod unter der Dusche und zwei verschwundenen jungen Frauen – meint unser Autor Markus Reiter.

Im realen Leben wollen sich die wenigsten den Urlaub durch einen Mord vermiesen lassen. Selbst wenn sie nicht selbst das Opfer sein sollten, ist es die Aufregung nicht wert. Zeugenbefragung statt Strandbesuch. Pool gesperrt wegen Spurensicherung. Und das Blaulichtgewitter stört die Nachtruhe. Hingegen boomen seit einigen Jahren in der Ferienzeit Krimis, die in südeuropäischen Urlaubsregionen spielen. In der Regel handelt es sich um Gebiete, in die ein eher leseaffines, begütertes und bürgerliches Publikum zu reisen pflegt. Die Autoren lassen ihre Ermittler daher alle paar Seiten heimische Restaurantgeheimtipps aufsuchen und sich an örtlichen Spezialitäten genüsslich tun. Weshalb es „Mord am Ballermann“ und „Tod an Bulgariens Goldstrand“ schwer haben, unter die Bestseller zu gelangen.