Die Verkehrsminister der Länder haben sich auf eine Preiserhöhung auf 58 Euro monatlich vom 1. Januar 2025 an geeinigt. Wie es ab 2026 weitergeht, ist offen.
Das Deutschlandticket wird vom kommenden Jahr an 58 Euro kosten. Dies haben die Verkehrsminister der Bundesländer einmütig beschlossen. Mit dieser Erhöhung soll die heute von 13 Millionen Menschen genutzte Fahrkarte im kommenden Jahr abgesichert werden. Wie es nach dem 1. Januar 2026 weitergeht, bleibt allerdings offen. Der Bund will bisher nicht zusagen, seinen Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro im Jahr danach weiter zu gewähren.
Erhöhung knapp unter symbolischen Schwellenwerten
Vor der Konferenz waren 54 Euro, 59 oder 64 Euro monatlich im Gespräch. Mit der Erhöhung um neun Euro sei man bewusst einstellig geblieben, sagte die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD). Mit einem Plus von 18,4 Prozent bleibt man ebenso knapp unter der symbolischen Schwelle von 20 Prozent. Um denselben Prozentsatz soll laut dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) auch das Jobticket teurer werden und der Mindestzuschuss der Arbeitgeber steigen. Damit landet man bei einem Maximalpreis von 40,60 Euro – 6,30 Euro mehr im Monat. Auch das D-Ticket JugendBW ist indirekt betroffen, hier ist noch unklar, ob und in welcher Form der bisherige Zuschuss von Land und Kommunen erhöht wird.
„Die Erhöhung um 9 Euro ist ein schwieriger, für manche auch schmerzhafter Finanzierungskompromiss, der angesichts der unterschiedlichen Strukturen der Länder nicht einfach zu finden war“, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nach der Konferenz. Er kritisierte, dass der Bund das Ticket über 2025 hinaus nicht verlässlich mitfinanzieren will: „Der Bund hat das Deutschland-Ticket begeistert vorangetrieben, lässt uns Länder jetzt aber bei den finanziellen Folgen weitgehend alleine.“ Ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, dass allein die Länder für den höheren Preis verantwortlich seien. Aus Sicht des Bundes gibt es auch die Möglichkeit, den bisher paritätischen Länderzuschuss von 1,5 Milliarden Euro im Jahr aufzustocken.
Länder setzen Bund unter Druck
Die Landesverkehrsminister fordern, dass die Regierung vor der Bundestagswahl 2025 ihren Zuschuss dauerhaft festschreibt. Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) bemängelte, dass es keinen Mechanismus für die weitere Preisentwicklung gebe: „Es kann nicht sein, dass wir monatelang zusammensitzen, um zu diskutieren, ob es ein Euro mehr oder weniger sein soll“, sagte er mit Blick darauf, dass eine Erhöhung von 59 Euro minimal reduziert wurde. Offen ist, wie viele Nutzer wegen des höheren Preises abspringen werden. Laut dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Krischer sind Prognosen schwierig. Gerechnet wird offenbar damit, dass weniger als zehn Prozent kündigen.