Hat Bertrandt mit groß gemacht: Dietmar Bichler Foto: Kristof Poggel

Dietmar Bichler legt sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der Bertrandt AG nieder. Der Aufstieg des Unternehmens ist eng mit dem 66-Jährigen verknüpft.

Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der Bertrandt AG, Dietmar Bichler, legt sein Amt Ende Juni nieder. Das teilt das Unternehmen mit Sitz in Ehningen (Kreis Böblingen) mit. Regulär hätte sein Mandat im Februar 2029 geendet. Gründe für das vorzeitige Ende wurden keine genannt.

„Alles hat seine Zeit – nach mehr als 40 Jahren Leben und Arbeiten für und mit Bertrandt ist für mich jetzt der richtige Moment gekommen, um an mich zu denken und meine Familie in den Vordergrund zu rücken“, wird Bichler in einer Pressemitteilung zitiert.

13 000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt

Dietmar Bichler (66) kam 1982 zu Bertrandt. Im Jahr des Börsengangs 1996 wurde er zum Vorstandsmitglied der Bertrandt AG in Tamm für die Ressorts Technik, Vertrieb und Personal gewählt und führte ab 2001 das Unternehmen bis zu seinem Wechsel in den Aufsichtsrat 2019 als Vorsitzender des Vorstands.

Unter seiner Führung wurde Bertrandt von einem kleinen Ingenieurbüro zum internationalen Konzern mit 50 Standorten weltweit und rund 13 000 Mitarbeitenden. Der Konzern zählt eigenen Angaben zufolge heute zu den führenden Engineering-Unternehmen weltweit.

Bichlers Wirken habe Bertrandt nachhaltig geprägt und entscheidend zur positiven Entwicklung beigetragen, formulierte Michael Lücke seine Würdigung im Namen des gesamten Vorstands. „Offenheit, Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung kennzeichnen unsere Zusammenarbeit seit vielen Jahren. Er war stets ein verlässlicher Partner und Impulsgeber und mit seiner unermüdlichen Leistungsbereitschaft ist und bleibt er Vorbild für uns alle.“

Wirtschaftlich schwierige Zeiten

Bertrandt beschäftigt sich mit Digitalisierung, E-Mobilität und Autonomen Systemen hauptsächlich für die Branchen Automotive, Luftfahrt und Maschinenbau. Zuletzt war der Entwicklungsdienstleister wegen der Schließung des Standorts für Fahrzeugtests in Nufringen in den Schlagzeilen.

Insgesamt baut Bertrandt aktuell bis zu 1200 Arbeitsplätze ab. Begründet wurde dies bei der Bilanzpressekonferenz im Dezember mit einem deutlichen Rückgang der Aufträge aus der kriselnden Autoindustrie.