Das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII in Bergamo gehört zu den symbolischen Orten für die Corona-Krise in dem Land. Foto: AFP/PIERO CRUCIATTI

Applaus und eine Gedenkminute für die Toten: In Bergamo hat das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII nach rund dreieinhalb Monaten den ersten Tag ohne Covid-19-Patienten auf der Intensivstation gefeiert.

Bergamo - Es war emotional und symbolträchtig: In Bergamo hat das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII nach rund dreieinhalb Monaten Corona-Krise den ersten Tag ohne Covid-19-Patienten auf der Intensivstation gefeiert. Dafür gab es beim Personal „befreienden Applaus“, aber auch eine Gedenkminute für die Toten, wie italienische Medien am Mittwoch schrieben.

Die Stadt Bergamo in der Lombardei stand seit Februar im Zentrum des Virus-Ausbruchs in Italien. Das große Hospital Papa Giovanni XXIII gehört zu den symbolischen Orten für die Corona-Krise in dem Land. Drastische Bilder von Covid-19-Kranken in überfüllten Sälen und Gängen gingen um die Welt.

Krankenhaus seit dem 23. Februar von Viruswelle überrollt

„Dies ist ein äußerst wichtiger Tag“, sagte Abteilungsdirektor Luca Lorini bei der Feier nach Angaben der Agentur Adnkronos. Es seien zwar noch Corona-Patienten in der Klinik in Behandlung, doch diese seien bereits negativ getestet, hieß es. Die Viruswelle hatte das Krankenhaus seit dem 23. Februar mit dem Patientenansturm überrollt. Kurz zuvor waren auch in anderen Orten in der Lombardei Corona-Fälle publik geworden, auch Venetien war früh betroffen. Inzwischen gehen Fachleute davon aus, dass das Virus Sars-CoV-2 schon mindestens seit Jahresbeginn oder gar seit Dezember 2019 in Italien kursierte.

In ganz Italien wurden bis Mittwoch offiziell mehr als 34 900 Tote mit oder durch Covid-19 gezählt. Die Zahl der bislang registrierten Menschen mit dem Virus liegt bei mehr als 240 000. Zuletzt waren in 24 Stunden knapp 200 neue Fälle dazu gekommen.