Bereits seit März habe das Kartellamt die Beobachtung der Kraftstoffpreise an den rund 15.000 Tankstellen in Deutschland intensiviert. Foto: dpa/Sina Schuldt

Der Tankrabatt läuft aus. Das Kartellamt will nun ganz genau hinschauen, wie sich die Spritpreise nach dem Ablauf die Steuerermäßigung entwickeln.

Das Bundeskartellamt will die Entwicklung der Kraftstoffpreise in den kommenden Tagen und Wochen genau im Blick behalten. „Wir werden weiter ganz genau hinsehen und darüber informieren, wie sich die Preise entwickeln und was passiert, wenn die Steuerermäßigung zum 1. September wegfällt“, sagte der Präsident der Wettbewerbsbehörde, Andreas Mundt, am Dienstag anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts.

Bereits seit März habe das Kartellamt die Beobachtung der Kraftstoffpreise an den rund 15.000 Tankstellen in der Bundesrepublik intensiviert und darüber hinaus eine Untersuchung der Raffinerie- und Handelsebenen eingeleitet. „Bislang weiß man wenig darüber, was zwischen Rohöleinkauf und dem Verkauf an der Tankstelle eigentlich passiert“, sagte Mundt. Erste Ergebnisse der Untersuchung will die Behörde im Herbst vorlegen.

Mundt betonte, die hohe Inflation führe seit dem Frühjahr zu großen Belastungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Unternehmen dürften die Krisensituation nicht dazu nutzen, ihre Gewinne durch Kartellrechtsverstöße zu erhöhen. „Wir schauen deshalb genauestens hin: Gegen illegale Absprachen und Marktmachtmissbrauch werden wir konsequent vorgehen.“

Bereits vor dem Ablauf des Tankrabatts sind die Preise an Tankstellen wieder gestiegen. Nach Angaben des ADAC kostete ein Liter Superbenzin der Sorte E10 am Sonntag 1,769 Euro, der Literpreis für Diesel lag bei 2,069 Euro. In der Woche zuvor hatten die Preise noch bei 1,734 Euro für Super E10 und 1,988 Euro für Diesel gelegen. Das war der erste Anstieg nach einem wochenlangen Sinkflug und einer folgenden kurzen Stagnation in den vorherigen Wochen.