Wäscheleine statt Trockner: das spart Energie – und auch Geld. Foto: Stock Adobe/ArTo

Die Lebenshaltungskosten in Deutschland steigen. Das führt in vielen Haushalten zu finanziellen Engpässen. Wie man mit einfachen Mitteln den Verbrauch und so auch die Kosten senken kann.

Das Leben in Deutschland ist teurer geworden. Mit 7,3 Prozent war die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt im März so hoch wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr – was die Kaufkraft schwächt. Doch es gibt einfache Möglichkeiten, im Alltag zu sparen.

Strom

So langsam sollte es sich rumgesprochen haben: Ob Fernseher, Drucker oder Stereoanlage – viele Elektrogeräte verbrauchen auch im Stand-by-Modus Strom. Abhilfe schaffen schaltbare Steckerleisten: mit einem Klick trennt man alle Geräte vom Stromnetz. Das spart nach Angaben von Stiftung Warentest bis zu zehn Prozent der Stromkosten ein.

In vielen Haushalten brennen zudem immer noch Glühbirnen, obwohl ihr Verkauf seit 2012 verboten ist. Wer auf LEDs setzt, senkt den Verbrauch laut der Verbraucherorganisation um 80 Prozent. Einsparpotenzial: bis zu 110 Euro pro Jahr.

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Ladegeräte, etwa von Handys, können ebenfalls Strom ziehen, deshalb immer aus der Steckdose nehmen, sobald die Geräte aufgeladen sind. Dass man privat keine Festbeleuchtung braucht, versteht sich von selbst, daher: Licht aus, wo möglich! Den Stromanbieter zu wechseln kann sich mitunter ebenfalls lohnen.

Wasser

Waschen, kochen, duschen – in Deutschland verbraucht jeder Einwohner bis zu 190 Liter Trinkwasser pro Tag. Dabei kann man den Verbrauch mit einfachen Mitteln reduzieren, auch als Familie. Etwa indem man duscht statt badet – und zudem einen wassersparenden Duschkopf einbaut. Oder die Toilettenspülung mit einer Spartaste ausrüstet.

Beim Händewaschen gilt: Der Hahn bleibt beim Einseifen zu. Schon diese kurze Unterbrechung spart im Schnitt etwa 15 Liter ein. Waschmaschinen sollten nicht halb leer, sondern nur dann laufen, wenn sie gut gefüllt sind.

Geschirr spült man am besten nicht einzeln, sondern in größeren Mengen, möglichst in der Spülmaschine – und zwar ohne vorzuspülen und nicht im Schnellprogramm, denn das braucht mehr Wasser und Energie. Im Garten kann man mit Regenwasser gießen und mit Wasser, das man nach dem Waschen von Lebensmitteln in einem Eimer sammelt.

Autofahren

Klar, am meisten Sprit spart man, wenn man das Auto so oft wie möglich stehen lässt. Doch auch wer seine Fahrweise anpasst, kann den Verbrauch drosseln – und somit nicht nur den Geldbeutel, sondern nebenbei das Klima schonen.

So empfiehlt der ADAC unter anderem, niedertourig unterwegs zu sein und rasch in einen höheren Gang zu schalten. Als Anhaltspunkt gilt: dritter Gang ab 30 km/h, vierter Gang ab 40 und fünfter Gang ab 50. Zudem sollte man generell langsamer fahren. Wer etwa auf der Autobahn 100 statt 160 fährt, verbraucht mit einem Mittelklassewagen nach ADAC-Angaben bis zu zwei Drittel weniger Benzin.

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An Ampeln sollte man den Motor ausschalten, wenn der Halt länger als 20 Sekunden dauert, an Bahnübergängen ist das sogar Pflicht. Ebenfalls hilfreich: Ladung im Auto reduzieren, Reifendruck regelmäßig prüfen und Spritfresser wie die Klimaanlage wirklich nur bei Bedarf zuschalten.

Tanken

Benzin und Diesel kletterten im März 2022 auf über zwei Euro pro Liter. Doch auch hier kann man sparen, laut ADAC bis zu 20 Prozent.

Wer aufs Auto angewiesen ist oder partout nicht darauf verzichten möchte, kann günstiger tanken, wenn er auf die Uhrzeit achtet. Denn im Schnitt sind die Preise für Kraftstoffe abends zwischen 18 und 19 Uhr und dann wieder zwischen 20 und 22 Uhr am niedrigsten. Nach Angaben des Verkehrsclubs ist Sprit morgens zwischen 5 und 8 Uhr (und vor allem kurz nach sieben Uhr) am teuersten, sprich: Da sollte man die Zapfsäule meiden.

Zudem gilt: Je näher das Wochenende rückt, desto höher sind auch die Preise. Also lieber nicht samstags tanken. Mit Vergleichs-Apps kann man feststellen, welche Tankstelle im Umkreis den günstigsten Preis anbietet. Inzwischen kann es sich sogar lohnen, Bonuskarten verschiedener Tankstellenbetreiber zu nutzen.

Heizen

Nein, es muss natürlich keiner frieren. Aber schon wer die Heizung minimal runterdreht, senkt den Verbrauch mit jedem Grad um etwa sechs Prozent. Auf ein mit Gas beheiztes Einfamilienhaus umgerechnet, lassen sich mit einem Grad weniger fast 100 Euro pro Jahr sparen. Viele Verbraucher setzen das bereits im eigenen Alltag um.

Dabei sollte man sich auch vor Augen halten, dass überhitzte Räume nicht gesund sind, da die Luft zu trocken ist. Die optimale Temperatur von Wohnräumen liegt laut Experten bei 19 bis 21 Grad. Im Flur, in der Küche und vor allem im Schlafzimmer darf es ruhig kühler sein – allerdings nicht unter 16 Grad, sonst kann Schimmelbefall drohen.

Auch durch richtiges Lüften spart man Energie. Es gilt: Stoßlüften statt Fenster auf Kippe lassen – damit sind rund 200 Euro jährlich drin. Und: je kälter die Außentemperatur, desto kürzer die Fenster öffnen. Im Winter reichen fünf Minuten. Zudem sollte man die Heizkörper regelmäßig entlüften.

Waschen

Auch bei den Stromkosten gibt es ein hohes Einsparpotenzial: unter anderem bei der Waschmaschine, beim Wäschetrockner und bei Kühlschränken. Vor allem der Trockner ist ein Stromfresser. Daher die Wäsche öfter mal auf die Leine oder einen Wäscheständer hängen. Trocknet die Wäsche in der Sonne, bekommt sie als Nebeneffekt einen unnachahmlich frischen Duft.

Wer beim Waschen eine Stufe runterschaltet, also mit 30 statt 40 und 60 statt 90 Grad wäscht, kann seinen Verbrauch um ein Drittel senken – und die Wäsche wird trotzdem sauber.

Handelt es sich um alte Geräte, sollte man über ein neues nachdenken. Das gilt auch für Kühl- und Gefrierschränke. Schließen diese zum Beispiel nicht mehr richtig, steigt der Verbrauch immens. Außerdem sollten die Geräte die zur Lebenssituation passende Größe haben und am richtigen Standort stehen, also möglichst nicht eingebaut oder zugestellt sein.