Benedikt Höwedes verdient derzeit beim russischen Verein Lokomotive Moskau sein Geld. Foto: imago images/Gribaudi/ImagePhoto

Nach dem Hertha-Profi Jordan Torunarigha im Pokalspiel rassistisch beleidigt wurde, fordert Benedikt Höwedes konsequentes Durchgreifen. Auch die Wahl in Thüringen kritisiert der Ex-Weltmeister scharf.

Moskau - Rio-Weltmeister Benedikt Höwedes fordert konsequentes Durchgreifen bei rassistischen Vorfällen in Fußballstadien. Man müsse „Fans, die neben dir Affenlaute machen, zur Rede stellen – und ja, auch mal ein Spiel komplett abbrechen, wenn Rufe von der Tribüne kommen“, schreibt der 31-Jährige in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online.de.

Beim Pokal-Achtelfinalspiel bei Schalke 04 am Dienstag war Jordan Torunarigha von Hertha BSC von Fans auf den Rängen rassistisch beleidigt worden. Der Ex-Schalker Höwedes sieht eine besondere Verantwortung beim Sport: „Nur so kann der Fußball seine Kraft nutzen, um in der Gesellschaft etwas zu bewegen. Wenn wir das nicht tun, verlieren wir.“ 

Höwedes fürchtet weitere Folgen

Den Wahl-Eklat in Thüringen sieht Höwedes mit großer Sorge: „Was für ein Zeichen schickt Deutschland in die Welt, nach Frankreich, nach Italien, in die Niederlande, wenn eine Landesregierung mithilfe von Rechtspopulisten ins Amt kommt?“ Die Symbolwirkung sei verheerend: „Wie erklären wir den Fans des FC Carl Zeiss Jena, die entschieden gegen Nazis in den eigenen Reihen und antisemitische Schmierereien vorgehen, dass die Entscheider in ihrem Land Leuten wie Björn Höcke etwas schuldig sind?“

Lesen Sie auch: Hertha-Profi Jordan Torunarigha stellt Strafanzeige

Höwedes, der bei Lokomotive Moskau spielt, fürchtet weitere Folgen: „Bisher waren wir immer schnell dabei, mit dem Finger auf Länder zu zeigen, wenn Rechtspopulisten dort in die höchsten Ämter gewählt wurden. Doch auch an unserem eigenen demokratischen Selbstverständnis beginnt nicht erst seit wenigen Tagen etwas zu bröckeln.“