Hannelore Hoger Foto:  

Um ihr Alter betreibt die Schauspielerin Hannelore Hoger, die so viel mehr ist als die Fernsehkommissarin Bella Block, ein Verwirrspiel. Fest stehen aber der Geburtstag am 20. August und ihre großen Verdienste als Darstellerin.

Hamburg - Sie gehört zu den großen deutschen Charakterschauspielerinnen und ist dem Publikum insbesondere in der Rolle der Kommissarin Bella Blockbekannt. An diesem Freitag wird Hannelore Hoger 80 Jahre alt – vielleicht aber auch 78, 79 oder 81 Jahre. Denn um ihr Alter betreibt die Hamburgerin ein Verwirrspiel. Im Steckbrief ihrer Agentur steht 1940, aber stimmen muss das nicht. Viele Beobachter tendieren zu 1941. Das Munzinger-Archiv nennt 1943, verweist aber auch auf 1941. Hoger bezeichnete das Reden über das Alter einmal als „langweilig“. Fest stehen der Geburtstag am 20. August und ihre Verdienste als Darstellerin.

Hogers Liebe zur Schauspielerei hat auch familiäre Wurzeln, ihr Vater war Schauspieler und organisatorischer Leiter am Hamburger Ohnsorg-Theater. Mit 17 beginnt Hoger in Hamburg, wo sie bis heute lebt, ein Schauspielstudium. Es folgen Engagements in Ulm und Bremen. An den dortigen Theatern wirken damals der Intendant Kurt Hübner und Regisseur Peter Zadek. Insbesondere mit Zadek arbeitet Hoger häufig zusammen. In den 60er Jahren folgen erste Rollen in Filmen, viele in Projekten des Regisseurs Alexander Kluge. Mit ihm ist Hoger viele Jahre liiert.

Heiraten? Niemals!

In den 70er und 80er Jahren spielt sie tragende Rollen in großen Inszenierungen an deutschen Bühnen. Dazu ist sie in Filmen von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotha zu sehen – sowie immer wieder in Rollen im TV. Dem breiten Publikum bekannt wird sie 1994 als Fernsehkommissarin Bella Block in der gleichnamigen ZDF-Serie.

Verheiratet war Hoger nicht, wollte es nach eigenem Bekunden auch niemals sein. Dafür begleiteten sie über die Jahre mehrere Lebensgefährten. Sie hat eine Tochter, die 1961 geborene Schauspielerin Nina Hoger.

Nach dem Aus der Bella-Block-Serie wird es ruhiger um Hoger, sie wirkt seitdem eher vereinzelt an Produktionen mit. Sie habe keine Lust mehr auf den Stress von Dreharbeiten und ständiges Textlernen, sagte sie einmal. Aber sie sei ja „nicht weg“. Mit guten Drehbüchern seien Schauspieler immer „um den Finger zu wickeln“.