Arbeitnehmer mit mehr als 110 000 Euro Jahreseinkommen tragen nur rund fünf Prozent der Sozialabgaben. (Symbolbild) Foto: dpa/Patrick Pleul

Aktuellen Zahlen zufolge tragen Mittelschicht und Geringverdiener überproportional viel zur Finanzierung des deutschen Sozialstaats bei. Die Linke fordert eine Generalüberholung des Steuersystems.

Berlin - Geringverdiener und Mittelschicht tragen aktuellen Zahlen zufolge überproportional viel zur Finanzierung des deutschen Sozialstaats bei. Arbeitnehmer mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen bis zu 70 000 Euro tragen 81 Prozent der Sozialabgaben - obwohl sie nur 65 Prozent des Gesamteinkommens verdienen. Das geht aus der Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Linken-Anfrage hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über die auch die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Arbeitnehmer mit mehr als 110 000 Euro Jahreseinkommen tragen demnach nur rund fünf Prozent der Sozialabgaben, obwohl sie über 22 Prozent des Einkommens verfügen.

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte die Belastung für die Mitte scharf. „Unser Steuer- und Abgabensystem ist das Faxgerät unseres Landes: Völlig verstaubt und aus der Zeit gefallen“, sagte er der Zeitung. Die Linke fordert eine Generalüberholung des Steuersystems.