Die Fassade des früheren Güterschuppens am Bahnhof soll im kommenden Jahr gerichtet, dann seine künftige Nutzung geklärt werden. Foto: Werner Kuhnle

Die Stadt Marbach am Neckar würde sich ein Restaurant mit Gästezimmern in dem prägnanten, aber leer stehenden Gebäude wünschen. Doch die Würfel sind noch nicht gefallen.

Man muss mit der S-Bahn nur zwei Stationen fahren, dann gelangt man nach Freiberg am Neckar und dort direkt zum Restaurant Rübli – das für den Marbacher Bürgermeister Jan Trost eine ideale Blaupause darstellt. Die Gaststätte mit Gästezimmern befindet sich in einem früheren Güterschuppen, den ein Investor herausgeputzt und mit neuem Leben gefüllt hat. Also genau das, was sich Trost auch für den Güterschuppen am Marbacher Bahnhof wünscht, wie er schon vor fast zwei Jahren sagte, als das Gebäude gerade von der Deutschen Bahn (DB) saniert wurde. Doch die Mühlen mahlen in dem Fall sehr langsam. Bis heute steht die Immobilie leer, zeichnet sich derzeit keine neue Nutzung ab.

Wie ein Pressesprecher der DB mitteilt, sei mit einer Investition von knapp einer halben Millionen Euro mittlerweile die Verkehrs- und Standsicherheit der denkmalgeschützten Güterhalle wieder hergestellt worden. Ins Nebengebäude sei die Diakonie eingezogen, die dort einen Second-Hand-Laden betreibt. In einem nächsten Schritt will sich die Bahn um die Hülle des früheren Güterschuppens kümmern. „Gestalterische Maßnahmen an der Fassade“ seien für nächstes Jahr geplant, berichtet der Unternehmenssprecher. „Was als mögliche Nutzung für die noch leer stehende Güterhalle in Frage kommen kann, wird nach Abschluss aller Maßnahmen entschieden“, fügt er hinzu. Konkrete Anfragen dazu seien bisher noch nicht eingegangen.

Bürgermeister will Planungssicherheit von der Bahn

Es bleibt also vorerst eine Vision, dass in dem alten Güterschuppen einmal gekocht und Gäste beherbergt werden können.

Nach Auffassung des Marbacher Bürgermeisters Jan Trost ist die Deutsche Bahn allerdings nicht ganz unschuldig, dass in die Sache kein Schwung kommt. „Es gibt noch keinen Fortschritt in dieser Richtung, da dies eng mit dem gesamten Bahnhofsareal und der weiteren Nutzung als Busbahnhof zusammenhängt. Dazu braucht die Stadt langfristig Planungssicherheit, die bisher noch nicht von der Bahn gewährleistet wird“, erklärt der Rathauschef.