Fahrräder, Schwabentor und Bächle: doch die Stadt Freiburg hat noch viel mehr zu bieten. Foto: dpa/Rolf Haid

Im neuen Buch „Lonely Planets Best in Travel 2022“ belegt Freiburg im Breisgau weltweit den dritten Platz. Für unseren Autor ist das keine Überraschung. Es ist die sympathischste Großstadt Deutschlands und das hat viele Gründe.

Freiburg - Allein schon der Name spricht Bände: Waschechte Freiburgerinnen und Freiburger werden als Bobbele bezeichnet. Da schwingt schon ein gehöriger Wohlfühl- und Kuschelfaktor mit. Und ein solches Bobbele ist eben auch die Stadt Freiburg im Breisgau. Ein bisschen ist Freiburg die Kirsche auf der Schwarzwälder Kirschtorte. Da verwundert es nicht, dass die Stadt im Breisgau im neuen Buch „Lonely Planets Best in Travel 2022“ zu den Top-Städten der Welt gehört. Sie liegt wegen ihrer „beneidenswert hohen Lebensqualität“ auf Platz drei – hinter Neuseelands Auckland und Taipeh in Taiwan.

Wer in der südlichsten Großstadt Deutschlands einmal einige Jahre gewohnt hat, der hat sie in sein Herz geschlossen. Ein bisschen fühlt sich ein Besuch in Freiburg immer wie Urlaub an. Wer mit dem Auto durch den Schwarzwald anreist, der muss erst durchs Höllental, bevor er im Himmelreich landet – und dann ist der Weg nach Freiburg nicht mehr weit. Freiburg ist eben dem Himmel ganz nah.

Viele Sonnenstunden, ein kultiger Trainer und eine Lange Rote

Freiburg – das sind viele Sonnenstunden im Jahr. Das sind die Bächle, die die Stadt durchziehen. Das ist weniger Hektik und mehr Genuss. Das sind viele Cafés und Restaurants, traumhafte Ausblicke über die Stadt. Das ist die Dreisam, die sich durch die Stadt schlängelt, ein Treffpunkt, eine Spazierstrecke und ein Ort mit richtiger Aufenthaltsqualität zugleich. Nicht zu vergessen, das Münster, dieser imposante Bau, welcher als „schönster Turm der Christenheit“ gilt. Der Münsterplatz mit seinem Markt und natürlich der „Langen Roten“, zu der die Zwiebeln wie der Senf gehören. Freiburgs knackigstes Wahrzeichen eben.

Biohackers wurde hier gedreht

Die Breisgau-Metropole ist aber auch Fahrradstadt, Ökohauptstadt und natürlich Unistadt. Hier spielt der SC Freiburg, ein Fußballverein, den fast jeder mag, mit einem Trainer Christian Streich, der längst zur Kultfigur geworden ist. Da erfasst einen schon ein wenig Wehmut, dass in Deutschlands kuscheligstem Fußballstadion an der Dreisam (direkt in einem Wohngebiet) gelegen, nun kein Bundesliga-Fußball mehr rollt – das neue Stadion steht ja jetzt an der Messe. Selbst Netflix hat die Schönheiten der Stadt entdeckt und dort die beiden Staffeln der Serie „Biohackers“ gedreht, die weltweit Millionen Zuschauer gesehen haben. Die Welt weiß jetzt, dass es eine Blaue Brücke in Freiburg gibt, die eigentlich offiziell Wiwilli-Brücke heißt. Freiburg ist eben ein echter Hingucker!

Achtung, die Bächle bergen auch Gefahren!

Und dann natürlich die Lage, nah an der Schweiz, nah am Schwarzwald, nah an Frankreich – und auch der Kaiserstuhl oder das Markgräflerland sind einen Ausflug wert. Es gibt Feste, jede Menge kulturelle Angebote und eine farbenfrohe Fasnet, die auch Zuzügler nicht kalt lässt. Wer hier lebt, der muss einfach auch die schönen Dinge des Lebens genießen. Es geht gar nicht anders!

Doch noch einmal zurück zu den Bächle. Auch der Verfasser dieser Zeilen muss in den Studententagen in ein solches getreten sein. Denn wie heißt es so schön: „Wer ins Bächle neidappt, muss ein Freiburger Bobbele heiraten.“ Und so hat er in einer Freiburgerin die Frau fürs Leben gefunden. Was der Sympathie für die 230 000-Einwohner Stadt sicherlich nicht geschadet hat. Bleibt nur noch eine Frage: Warum ist Freiburg bei „Lonely Planet“ eigentlich nicht auf Platz 1 gelandet? Kann denn eine andere Stadt noch bobbeliger sein?