Die Sängerin Sophie Ellis-Bextor und ihr Mann Richard Jones mit ihren fünf Kindern. Weitere Bilder sehen Sie in unserer Bildergalerie. Foto: Julia Fullerton-Batten

Der Blick nach draußen: Die Fotografin Julia Fullerton-Batten hat ihre Nachbarn während der Isolation kunstvoll in Szene gesetzt.

London - In den Abendstunden zieht die Fotografin Julia Fullerton-Batten los. Ihr zwölfjähriger Sohn Finn hilft beim Transport der Lichtaufbauten. Für ihr Projekt „Looking Out From Within“ hat Fullerton-Batten während des Lockdowns in den vergangenen drei Monaten ihre Nachbarn im Westen Londons porträtiert. Im Vorfeld nahm sie Kontakt mit ihnen auf, warf Zettel in Briefkästen, manche meldeten sich aufgrund der Berichterstattung in der lokalen Presse. Sie schrieb E-Mails und telefonierte mit den zu Porträtierenden, besprach Details der Inszenierung und Ideen für Kleidung. Für die Fotografierten war das eine willkommene Abwechslung in der Monotonie der Selbstisolation.

Kommunikation per Handzeichen

Für die Fotografin selbst ist diese Art des Arbeitens eine neue Situation. Kurz vor dem Lockdown sagte sie ein Fotoshooting mit Assistenten, Haare-Make-up-Team und Stylisten ab. Von einem Tag auf den anderen wurde auch in ihrem Arbeitsalltag die Stopptaste gedrückt. Für ihr freies Projekt war sie auf einmal auf sich selbst gestellt, kommunizierte durch Fensterscheiben via Handzeichen oder Telefon mit den Porträtierten. Nicht nur für die hinter dem Glas ist das eine neue Erfahrung. „Das mag vielleicht nur ein Miniprojekt sein, doch es ist meines Erachtens nach wichtig für die Nachwelt“, sagt Julia Fullerton-Batten. Und: „Es hilft mir in dieser außergewöhnlichen und beunruhigenden Zeit, gesund zu bleiben.“