Zum Abschied ein Maskenball: Nikolaus Bachler Foto: dpa/Felix Hörhager

13 Jahre hat Nikolaus Bachler die Bayerische Staatsoper geleitet. Mit einer Gala hochrangiger Künstler geht an diesem Freitag in München eine Ära zu Ende.

München - Nikolaus Bachler beendet seine Intendanz an der Bayerischen Staatsoper nach rund 13 Jahren mit einem guten Gefühl. „Das war eine besonders starke und schöne Zeit, die trägt man natürlich in sich“, sagte der scheidende Intendant in München mit Blick auf das Abschieds-Sonderkonzert „Der wendende Punkt“ am Freitagabend im Rahmen der Opernfestspiele. Viele hochrangige Künstler haben zugesagt, darunter Stars wie Anna Netrebko, Kent Nagano, Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Diana Damrau, Christian Gerhaher, Kirill Petrenko oder Georg Zeppenfeld.

Zufrieden ist Bachler vor allem, weil nun wieder rund 1000 Zuschauer ins Haus dürfen, nachdem die Theater wegen der Pandemie monatelang geschlossen waren oder kaum Publikum einlassen durften. Nun darf die Hälfte der mehr als 2000 Plätze in der Staatsoper besetzt werden. „Das ist etwas, was mich mehr bewegt“, sagte Bachler. Das hätten sich die Künstler in den vergangenen anderthalb Jahren erkämpft.

Streit mit Thielemann

Fortsetzen wird Bachler seine Arbeit in Salzburg. Seit Juli 2020 ist er dort Geschäftsführender Intendant der Osterfestspiele, 2022 wird er auch künstlerischer Gesamtleiter. Eine Tatsache, die zum Streit mit Christian Thielemann geführt hatte. Der Dirigent fühlte sich aus dem Amt verdrängt, das er derzeit noch innehat.

Inzwischen sei es aber friedlich: „Von dem Moment, an dem wir real begonnen haben, miteinander zu arbeiten, haben sich alle Dinge aufgelöst“, betonte Bachler. „Wir arbeiten kollegial zusammen und sind sehr effizient. Jeder hat seinen Platz und seine Aufgaben, das funktioniert eigentlich sehr gut.“ Kommendes Jahr will Bachler mit der Sächsischen Staatskapelle unter Thielemann noch arbeiten. Danach wolle er neue Konzepte umsetzen.

„Ich muss hier weg“

Nachfolger in München als Staatsintendant wird Serge Dorny mit Vladimir Jurowski als neuem Generalmusikdirektor. Dass sich sein Vorgänger einmischen wird, muss Dorny nicht fürchten. „Das werde ich sicher nicht, da muss man eine Distanz haben, das ist für alle gut“, meinte Bachler.

Privat steht ein Umzug an. Der gebürtige Österreicher geht von München zurück nach Wien. „Ich mag München sehr gern, aber ich muss hier weg“, sagte Bachler der „Süddeutschen Zeitung“. Er ziehe zurück nach Wien, kündigte er in Interviews mehrerer Medien an. Der „Mediengruppe Münchner Merkur tz“ sagte Bachler: „Ursprünglich wollte ich in München weiter wohnen. Aber mir wurde klar: Wenn ich ein Theater übergeben habe, war es immer gut, dass ich weg bin aus der Stadt. Das ist auch für den Nachfolger besser so. Irgendwann wird man mich schon wieder im Publikum sehen.“

Nach dem Abschluss der Intendanz zum Monatsende ist für Bachler erst einmal Auszeit angesagt: „Ich fahre in mein Haus in die Berge und will zwei Wochen lang niemanden sehen. Das ist das Einzige, was ich jetzt weiß“, sagte er der „Mediengruppe Münchner Merkur tz“.