Neben dem Neubau der Bahnbrücken laufen auch die Vorbereitungen für das Murrtalviadukt. Foto: Gottfried Stoppel

Unerwartet harter Untergrund hat den Zeitplan der Großbaustelle der B14 bei Backnang verzögert. Was das für Autofahrer bedeutet – und wann es noch schlimmer wird.

Die Nerven der Pendler im Rems-Murr-Kreis werden weiter strapaziert. Wie das Regierungspräsidium Stuttgart mitteilt, verzögert sich der Bau an der B-14-Baustelle bei Backnang-West. Schuld ist unerwartet harter Untergrund. Bei Baggerarbeiten im Bauabschnitt 2.3 „Bahnbrücken“ stieß die Baufirma auf Fels, der den Bauablauf bremst.

Seit März wird zwischen Nellmersbach und Backnang-West gebaut. Der Flächenabtrag ist weit fortgeschritten, derzeit werden Kabeltrassen verlegt. „Wir hatten nicht mit diesem geologischen Widerstand gerechnet“, räumt das Regierungspräsidium ein. Der Felsfund zwinge die Bauleitung, den Zeitplan zu korrigieren – die für vergangenen Donnerstag angekündigte Sperrung der Auf- und Abfahrtsrampen kommt nun erst an diesem Montag, 21. Juli.

B14 Sperrung Backnang: Ampeln, Umwege und Geduld

Wer zwischen Nellmersbach und Backnang-West unterwegs ist, braucht Zeit und Nerven. Der aktuelle Stand:

  • Ampelregelung auf der Erbstetter Straße bleibt bis 18. Juli bestehen.
  • Die wichtige Auf- und Abfahrtsrampe von Schwäbisch Hall sowie in Richtung Stuttgart wird ab 21. Juli gesperrt – und am 25. Juli wieder freigegeben.
  • Schon jetzt gilt Tempo 30 an der Baustelle.

Die Kabelumlegung, ursprünglich für März vorgesehen, wurde bereits einmal verschoben. Laut dem Regierungspräsidium war dies aber strategisch sinnvoll: Bauabschnitte sollten gebündelt werden, um die B 14 nur einmal komplett zu sperren. „Das reduziert die Zahl der Vollsperrungen und damit die Belastung für die Verkehrsteilnehmer“, hieß es aus Stuttgart.

Warum die Baustelle so besonders ist

Die Bahnbrücken, um die es in diesem Bauabschnitt geht, entstehen nicht direkt über der bestehenden Strecke. Stattdessen werden sie seitlich gebaut und später in ihre endgültige Position geschoben. Eine Methode, die Lärm und Bauzeit reduziert. Künftig sollen unter den neuen Brücken acht Fahrstreifen verlaufen, die Spannweite wächst auf bis zu 67 Meter.

Vom Autobahnzubringer an wird an der B14 bei Backnang zurzeit gebaut. Foto: Frank Rodenhausen

Die Bauarbeiten sind Teil eines größeren Projekts: Neben dem Neubau der Bahnbrücken (BA 2.3) laufen auch die Vorbereitungen für das Murrtalviadukt (BA 2.6) und die Anschlussstelle Backnang-West (BA 2.7). Die Baukosten für den aktuellen Abschnitt liegen derzeit bei geschätzten 52 Millionen Euro.

B14 Baustelle Backnang: Entlastung frühestens 2027

Der eigentliche Brückenbau soll erst im Januar 2026 starten, Gleissperrungen sind für Sommer 2027 geplant. Dann wird es drei Monate lang Schienenersatzverkehr geben. Langfristig aber, so verspricht das Regierungspräsidium, soll der Ausbau der B 14 für flüssigeren Verkehr und eine bessere Anbindung sorgen.

Bis dahin bleibt für viele Pendler nur Geduld – und der regelmäßige Blick in die „VerkehrsInfo BW“-App, die das Regierungspräsidium empfiehlt.