Wird modernisiert: das Gebäude Elbestraße 40. Foto: /Edgar Rehberger

2019 feierte die Baugenossenschaft Münster am Neckar eG 100-jähriges Bestehen. Passend dazu fiel der Geschäftsbericht erfolgreich aus. Das Jahr wurde mit einem Überschuss von mehr als 600 000 Euro abgeschlossen.

Münster - Im vergangenen Jahr feierte die Baugenossenschaft Münster (BGM) ihr 100-jähriges Bestehen. Der Jubiläumsjahresbericht sollte den 1245 Mitgliedern in gewohnter Weise zum Abschluss des Jubiläumsjahres im Feuerwehrmuseum präsentiert werden. Doch aufgrund der Corona-Pandemie kann derzeit keine Präsenzveranstaltung durchgeführt werden, bedauert Michael Rosenberg-Pohl, der Vorstandsvorsitzende der BGM. Nichtsdestotrotz ist das Geschäftsjahr2019 erneut positiv für die Baugenossenschaft Münster ausgefallen. Es wurde mit einem Jahresüberschuss von rund 600 000 Euro abgeschlossen. „Es zeigt eindrucksvoll, dass die Baugenossenschaft Münster am Neckar eG weiterhin sehr erfolgreich in der Landeshauptstadt Stuttgart für die Mitglieder, Mieter und Wohnungseigentümergemeinschaften tätig ist“, so Rosenberg-Pohl.“

Weichen für 62 Wohneinheiten gestellt

Parallel dazu konnten wichtige Weichen für eine weitere Entwicklung der Genossenschaft durch die Planung von 62 Wohneinheiten gestellt werden. „Neben der fortlaufenden Digitalisierung unserer Prozesse wollen wir zugleich den Service für unsere Kunden weiter verbessern. Hierfür haben wir eine starke Mannschaft mit einem gemeinsamen Ziel.“ Der Geschäftsbericht enthält auch einen kleinen historischen Überblick über die 100 Jahre BGM. Diese ist auch in einem Buch von Ulrich Gohlnachzulesen. Der Chronist und Publizist hat die Historie der BGM auf 128 Seiten lesenswert aufgearbeitet. Das Buch ist auf der BGM-Geschäftsstelle, Freibergstraße 62, erhältlich.

Gebäudebestand verjüngen

Sichtbar sei der Erfolg in der Fertigstellung des Mehrfamilienhausesin der Wilnaer Straße 34 in Mühlhausen sowie in der Wallensteinstraße 25 in Freiberg, mit dem Abschluss der Modernisierung der Ver- und Entsorgungsleitungen, dem kompletten Austausch der Bäder im bewohnten Zustand und dem Neubau von sechs Wohneinheiten im Sockelgeschoss. „Darüber hinaus werden wir unseren Gebäudebestand weiterhin verjüngen und modernisieren sowie unseren Wachstumskurs mit zusätzlichen Neubau-Investitionen fortführen“, so der Vorstandsvorsitzende. Im Berichtsjahr wurde die Baugenehmigung für den Neubau von 31 Wohnungen und 69 Stellplätzen in der Balthasar-Neumann-/Mönchfeldstraße in Freiberg beantragt. „Weiterhin ist unser Ziel an dieser Stelle, den Gesamtbestand an gefördertem Wohnraum in Stuttgart mittelfristig zu erhöhen.“ Der städtebauliche Vertrag sowie der Kaufvertrag für das angrenzende städtische Grundstück wurden unterzeichnet. Im März wurde der Garagenhof abgerissen und mit dem Bau begonnen.

31 Mietwohnungen im Neckarpark

Im Zuge des Bündnisses für Wohnen hat sich BGM mit zwei weiteren Baugenossenschaften (der Baugenossenschaft Luginsland und der Baugenossenschaft Bad Cannstatt) ein Baugrundstück im Neckarpark erworben (wir berichteten). Dort sollen 31 Mietwohnungen entstehen. Zeitliche und inhaltliche Planungen erweisen sich als schwierig. Laut Stadt kann mit den Hochbauarbeiten frühestens 2022 begonnen werden. Rosenberg-Pohl betont: „Unsere Bauvorhaben verbinden die Zielsetzung zur Erstellung von bezahlbarem Wohnraum mit einem zeitgemäßen und altersgerechten Standard für unsere Genossenschaftsmitglieder.“

Unter dem Blickwinkel der Personalgewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels ist die BGM seit vielen Jahren in der Ausbildung tätig. Im eigenen Haus wird eine duale Ausbildung angeboten. 2019 wurden einem Auszubildenden die Chance zum Einstieg ins Berufsleben bei der BGM geboten. „Unser gemeinsames Ziel ist es, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Diese sind Digitalisierung, Personalgewinnung und Modernisierung der genossenschaftlichen Wohnform.“

Elbestraße 40 wird energetisch modernisiert

Die Planungen für 2020 sehen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten im Gesamtvolumen von mehr als 1,7 Millionen Euro vor. Das größte Einzelprojekt betrifft die energetische Modernisierung des Gebäudes Elbestraße 40. Neben neuen Balkonen sind unter anderem der Umbau der Gewerbeeinheit zu einer Wohnung und die Modernisierung der restlichen fünf Wohnungen vorgesehen.

Im Geschäftsjahr 2019 gab es einen Wechsel im Vorstand. Zum 30. Juni endete nach mehr als 30 Jahren die ehrenamtliche Tätigkeit von Herbert Weigelt als nebenamtlicher Vorstand und Aufsichtsrat. Er erhielt die Goldene Ehrennadel des Verbandes baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Seine Nachfolge trat Sven Lehmann zum 1. Juli an.